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Ankara: "Die EU hat uns im Stich gelassen"

Archivmeldung vom 25.11.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.11.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Martin Schulz, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: Martin Schulz, on Flickr CC BY-SA 2.0

Der stellvertretende türkische Ministerpräsident Numan Kurtulmus wirft der Europäischen Union vor, sie habe "die Türkei in jeder Hinsicht im Stich gelassen". Daher bedauerten nur wenige Türken den Beschluss des Europäischen Parlaments, die Aussetzung der Beitrittsverhandlungen mit der Türkei zu fordern, schreibt Kurtulmus in einem Beitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Samstagsausgabe). Die einzige Folge der Entscheidung sei, dass "Europa noch mehr isoliert" werde.

Während die türkische Regierung ihren Verpflichtungen aus dem Flüchtlingsabkommen unter "hohem Einsatz" nachgekommen sei, habe die EU ihren Teil der Vereinbarung nicht erfüllt: Die Türkei habe weder die Visumfreiheit noch die versprochenen drei Milliarden Euro erhalten, so Kurtulmus. Zudem habe die EU der Türkei nach dem Putschversuch im Juli die Solidarität verweigert. Anders als nach den Anschlägen von Paris seien nach dem Umsturzversuch keine ausländischen Politiker nach Ankara gereist.

In vielen Ländern, auch in den Vereinigten Staaten, wachse die Einsicht, dass die Bewegung des in den USA lebenden Predigers Fetullah Gülen hinter dem Putschversuch stehe. Nur die EU habe beschlossen, dass es sich bei den "belastbaren forensischen Beweisen" gegen die Gülen-Bewegung "um ein an den Haaren herbeigezogenes Märchen handelt", schreibt Kurtulmus. "Während wir drei Millionen syrische Flüchtlinge beherbergen, gewährt Europa Tausenden von loyalen Gülenisten Unterschlupf, ohne auch nur einen einzigen Gedanken an die Absichten der Bewegung zu verschwenden."

An den guten Beziehungen der Türkei zu China und Russland zeige sich "ein frischer Wind in den internationalen Beziehungen", so Kurtulmus: "Es wird Zeit, dass Europa aus seinem Schneckenhäuschen hervorkriecht und das akzeptiert."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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