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Vedanta lässt wegen Mine auf heiligem Berg nicht locker

Archivmeldung vom 01.02.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.02.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Vedanta versucht weiterhin, in die Niyamgiri Berge der Dongria Kondh zurückzukehren. Bild: Survival International
Vedanta versucht weiterhin, in die Niyamgiri Berge der Dongria Kondh zurückzukehren. Bild: Survival International

Der börsendotierte britische Bergbaukonzern Vedanta wird morgen, den 2. Februar, vor dem Obersten Gerichtshof des indischen Bundesstaats Orissa ein Verbot anfechten, auf dem heiligen Berg des indischen Volkes der Dongria Kondh Bergbau zu betreiben.

Ende 2010 hatten die Dongria einen historischen Erfolg gegen Vedanta erzielt. Das indische Umweltministerium verweigerte dem Bergbaukonzern damals die Eröffnung einer Bauxitmine, für die das Unternehmen Millionen US-Dollar zu investieren bereit war. Die Begründung für das Verbot des Projekts auf dem heiligen Berg der Dongria lautete, Vedanta habe die Rechte der Indigenen „eklatant verachtet“. Die Notlage der Dongria Kondh wurde wiederholt mit der Situation des fiktiven Volkes der Na’vi in dem Hollywood-Kassenschlager „Avatar“ verglichen.

Nach dem Erfolg für die Dongria gingen Vedanta Aluminium, eine Tochtergesellschaft von Vedanta Resources, und die Orissa Mining Corporation gegen die Entscheidung in Berufung. Der Einspruch richtete sich zudem gegen eine weitere Entscheidung, welche die Vergrößerung einer von Vedanta betriebenen Aluminiumraffinerie begrenzt.

Gegenüber Survival International erklärte ein Angehöriger der Dongria Kondh kürzlich: „Wir glauben nicht, dass wir gewonnen haben. Wir haben erfahren, dass der Bergbau zwar gestoppt wurde, aber solange die Fabrik [Raffinerie] noch da ist, können wir unser Land noch immer eines Tages verlieren.“

Der Vedanta-Chef Anil Agarwal, ein indischer Milliardär, traf sich vor kurzem jeweils mit Indiens Premierminister und dem indischen Umweltminister. Letzterer erklärte nach dem Gespräch gegenüber Journalisten, „das Kapitel Bergbau sei abgeschlossen. Was das Erweiterungsprojekt betreffe, könne man sich damit noch beschäftigen, … vorausgesetzt, Vedanta erfüllt einige Bedingungen.“

Anil Agarwal wiederum ließ in einem Interview verlauten: „Niemand ist gegenüber unserer indigenen Bevölkerung, unseren Adivasi, so einfühlsam wie ich.“ Zwei unabhängige Untersuchungen, welche das indische Umweltministerium in Auftrag gegeben hatte, kamen jedoch zu dem Ergebnis, dass die Pläne Vedantas zur „Zerstörung“ der Dongria Kondh führen dürften.

Demonstrationen gegen Vedanta finden seit der Entscheidung weiterhin statt. Tausende sind bereits zu den Toren von Vedantas Aluminiumraffinerie marschiert und haben deren Schließung gefordert.

Survivals Direktor Stephen Corry erklärte: “Der Kampf der Dongria gegen einen übermächtigen Goliath ist noch nicht vorbei. Ihre Unterstützer auf der ganzen Welt beobachten das Geschehen aufmerksam. Im vergangenen Jahr setzten sich Verstand und Gerechtigkeit in Niyamgiri durch. Wollen wir hoffen, dass es weiterhin so bleibt, und Anil Agarwal schließlich seinen verheerenden Plan aufgibt.“

Quelle: Survival Deutschland

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