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Bundeswehrverband fordert Afghanistan-Beauftragten der Bundesregierung

Archivmeldung vom 10.11.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.11.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, Bernhard Gertz, hat das deutsche Engagement in Afghanistan scharf kritisiert.

"Wir reden gern darüber, was wir als Deutsche geleistet haben im Norden, aber verschweigen, dass wir weit hinter den selbst gesteckten Zielen zurückgeblieben sind. Auch wir müssen zugeben, dass wir unsere Verpflichtungen nicht erfüllt haben", sagte Gertz dem Tagesspiegel. "Wenn es uns erst nach fast sieben Jahren gelingt, eine Polizeischule im Norden des Landes zu eröffnen, ist das exemplarisch für unser Versagen." Deutschland müsse noch viel mehr tun für den zivilen Wiederaufbau, sagte Gertz. Er kritisierte dabei die Zusammenarbeit der Bundesministerien und forderte von der Bundeskanzlerin, einen Afghanistan-Beauftragten einzusetzen. "Wenn wir erfolgreicher sein wollen, brauchen wir für das Zusammenwirken von Verteidigungs-, Außen, Innen- und Entwicklungsministerium einen Koordinator. Da die Zusammenarbeit der Ministerien bislang offenbar wegen Ressortegoismen nicht richtig funktioniert, würde ich es sehr begrüßen, wenn Angela Merkel einen Beauftragten im Kanzleramt mit entsprechenden Kompetenzen einsetzen würde." Gertz sagte weiter, vielleicht gelänge es durch einen Koordinator auch, "diejenigen in der Bundesregierung, die neben dem Verteidigungsminister Verantwortung tragen, mehr in die Pflicht zu nehmen. Wolfgang Schäuble habe ich zum Beispiel in Kabul noch nicht gesehen."

Bundeswehr plant Institution, um verwundeten Soldaten und Angehörigen getöteter Soldaten effektiver zu helfen

Die Bundeswehr will die Betreuung von Soldaten und deren Angehörigen, die im Einsatz verwundet wurden oder gefallen sind, verbessern und dafür offenbar eine eigene Institution schaffen. Der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, Bernhard Gertz, sagte dem Tagesspiegel: "Wir denken zurzeit gemeinsam mit dem Ministerium und Verteidigungsexperten der Fraktionen darüber nach, wie eine solche Institution bezeichnet werden könnte und wo sie angesiedelt werden sollte. Alle haben erkannt, dass es erheblichen Verbesserungsbedarf gibt." Innerhalb der Bundeswehr gebe es zwar sehr viele Stellen, die in solchen Fällen aktiv würden. Betroffene hätten sich allerdings darüber beklagt, dass sie mit Informationen überhäuft würden. "Aber hier fehlt es an Koordination", sagte Gertz. "Es gibt niemanden, der alles bündelt, abwägt und mit gezielten Angeboten an die Frau des gefallenen oder schwer verwundeten Soldaten herantritt und zum Beispiel auch die Bürokratie erledigt."

Quelle: Der Tagesspiegel

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