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Deutsche Industrie Verein ruft Europäer vor G20 zum Kampf gegen Protektionismus auf

Archivmeldung vom 01.07.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.07.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Dieter Kempf (2016)
Dieter Kempf (2016)

Bild: Christian Kruppa / Eigenes Werk

Vor dem G20-Gipfel kommende Woche hat der Vereinspräsident des BDI Dieter Kempf die Europäer aufgefordert, geschlossen gegen die wachsenden protektionistischen Tendenzen in anderen Erdteilen aufzutreten. "Die EU muss geschlossen gegen den Protektionismus Druck machen", sagte Kempf der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post".

"Nur als Einheit kann Europa auf Augenhöhe mit den USA, aber auch mit China und Indien agieren", sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI). "Momentan drohen die USA, Einfuhren von Stahl und Aluminium einzuschränken. Und es drohen Sanktionen, die auch europäische Unternehmen treffen würden", warnte er.

"Das ist das Gegenteil von der Qualität transatlantischer Wirtschaftsbeziehungen, die wir brauchen", sagte Kempf. "In der Handels- und Steuerpolitik sind Beschlüsse aller G20-Staaten möglich - und dringend erforderlich", mahnte Kempf. "Vom G20-Gipfel muss das klare Signal ausgehen: Internationale Zusammenarbeit und globaler Handel bringen alle voran", sagte der BDI-Präsident. "Die Sichtweise Donald Trumps ist falsch, die Weltwirtschaft als Arena zu verstehen. Beim Welthandel geht es nicht nach dem Motto Jeder gegen Jeden."

Die Weltwirtschaft sei "ein Mannschaftssport, kein Einzelwettkampf. Und Sport findet regelbasiert statt. Es gilt nicht das Recht des Stärkeren", sagte Kempf. "Deshalb brauchen wir internationale Handelsabkommen wie Ceta oder TTIP und die Regeln der Welthandelsorganisation WTO." Kempf warnte zudem vor dem Beginn eines internationalen ruinösen Steuerwettlaufs nach unten, da die USA und Großbritannien angekündigt hatten, ihre Unternehmensteuersätze drastisch zu senken. "Es hilft niemandem, einen internationalen Steuerwettlauf nach unten zu beginnen", warnte Kempf.

"Besser wäre es, wenn sich die G20 gegen einen ruinösen Steuerwettbewerb aussprechen", sagte der BDI-Präsident. Auch beim Klimaschutz müssten die G20-Staaten zu Fortschritten kommen. "Trotz des Rückzugs der USA aus dem Pariser Klimaabkommen müssen die G20-Länder den globalen Klimaschutz vorantreiben. Eine gemeinsame Initiative für ein internationales Preissignal für CO2 wäre klug", sagte der BDI-Präsident.

Quelle: Rheinische Post (ots)

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