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EU-Kommission will Raucher-Gesetze verschärfen

Archivmeldung vom 11.10.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.10.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
John Dalli / Bild: bundesregierung.de
John Dalli / Bild: bundesregierung.de

Die EU-Kommission will den Kampf gegen das Rauchen deutlich verstärken und plant dazu eine grundlegende Überarbeitung der Gesetzgebung. "Wir müssen unsere Bemühungen im Kampf gegen das Rauchen verstärken. Das Ideal ist ein rauchfreies Europa", sagte der zuständige EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz, John Dalli, der Zeitung "Die Welt" (Montagausgabe). Er kündigte an, dass Brüssel im kommenden Jahr neue Gesetzespläne vorlegen werde.

Dalli sagte: Ziel der neuen Tabakproduktrichtlinie wird sein, Rauchen in allen EU-Ländern weniger attraktiv und weniger gesundheitsschädlich zu machen. Dies könnte beispielsweise durch eine maßgebliche Reduktion toxischer und süchtig machender Inhaltsstoffe, wie Nikotin, geschehen. Der EU-Kommissar schlug auch vor, dass künftig Zigaretten schwerer zugänglich gemacht werden können, indem sie beispielsweise nicht mehr sichtbar in einem Geschäft ausgestellt werden dürfen. Auch Änderungen bei den Zigarettenverpackungen seien wünschenswert. Dalli: Je einheitlicher und schmuckloser die Zigarettenverpackungen sind, desto besser. Die Zigarettenschachtel könnte künftig so schlicht aussehen, dass sie nicht mehr zum Kauf verführt. Außerdem könnten abschreckende Warnbilder und ausführliche Hinweise zu schädlichen Inhaltsstoffen auf den Zigarettenpackungen erscheinen. Der konservative Politiker aus Malta forderte zudem die konsequente Einführung von rauchfreien Zonen in der EU. Wir brauchen ein komplettes Rauchverbot in allen öffentlichen Räumen, Verkehrsmitteln und am Arbeitsplatz. Ausnahmen für Eckkneipen und Bierzelte halte ich nicht für sinnvoll, denn es geht hier nicht nur um die Gesundheit der Besucher, sondern auch der Angestellten, sagte Dalli.

Die ökonomischen Argumente, die teilweise als Grund für Ausnahmeregelungen vom Rauchverbot angeführt werden, sind aus Sicht des Kommissars nicht überzeugend. Es kann nicht sein, dass der wirtschaftliche Vorteil wichtiger ist als die Gesundheit der Menschen, betonte der Politiker. Dalli wies auch auf die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen von Rauchen hin: Rauchen tötet jedes Jahr 650.000 Europäer. Besonders besorgt bin ich über den Tabakkonsum von Jugendlichen: 35 Prozent der Jugendlichen in der EU rauchen. Wegen höherer Krankenstände führe Rauchen auch zu Produktivitätsverlusten in der Wirtschaft. Außerdem belaste der Tabakkonsum die Gesundheitssysteme jedes Jahr mit Milliardenbeträgen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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