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Äthiopien: Tigray von einer Hungersnot bedroht

Archivmeldung vom 23.07.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.07.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
Die Kwegu in Äthiopiens Unterem Omo-Tal hungern aufgrund der Zerstörung ihres Waldes und des langsamen Sterbens des Omo-Flusses. (Symbolbild) Bild:  Survival International
Die Kwegu in Äthiopiens Unterem Omo-Tal hungern aufgrund der Zerstörung ihres Waldes und des langsamen Sterbens des Omo-Flusses. (Symbolbild) Bild: Survival International

Eine aktuelle Analyse zeigt, dass bis zu 400.000 Frauen, Kinder und Männer in der Region Tigray in Äthiopien von einer akuten Ernährungsunsicherheit betroffen sind. Mindestens 33.000 Kinder leiden bereits an Unterernährung und werden sterben, wenn sie nicht umgehend behandelt werden, warnt die humanitäre und entwicklungspolitische Organisation Aktion gegen den Hunger. In den kommenden Monaten könnten 3 von 4 Menschen in der Region - das sind etwa 4,4 Millionen Menschen - von Ernährungsunsicherheit betroffen sein.

Seit Beginn des Konflikts im November 2020 hat sich die Situation in Tigray verschärft. Der humanitäre Zugang ist in Tigray und den Grenzgebieten von Amhara und Afar eingeschränkt. Viele Gemeinden sind von den lebensnotwendigen Hilfslieferungen abgeschnitten. Zudem können die Menschen nichts ernten, weil durch den Konflikt die Felder nicht bestellt werden konnten. "Wir sind alarmiert über das Ausmaß der Hungerkrise und fordern alle Konfliktparteien auf, das humanitäre Völkerrecht einzuhalten und ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe zu gewähren, damit auf die Not der leidenden Menschen reagiert werden kann", sagt Hajir Maalim, Regionaldirektor von Aktion gegen den Hunger.

Die Kriegsparteien haben Gesundheitszentren angegriffen und zerstört sowie Medikamente und andere lebenswichtige Güter geplündert. Viele Ärzte, Krankenschwestern und andere Mitarbeitende des Gesundheitswesens sind geflohen und nicht zurückgekehrt. Einige sind seit Monaten nicht bezahlt worden. Um den humanitären Bedürfnissen gerecht zu werden, hat sich Aktion gegen den Hunger in Tigray darauf konzentriert, den Bedarf an Gesundheits- und Nahrungsmitteln zu decken, den Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Anlagen wiederherzustellen und gefährdeten Menschen Schutz und psychische Unterstützung zu bieten.

Dennoch sind erhebliche zusätzliche Investitionen erforderlich, um diese wachsende humanitäre Katastrophe zu bewältigen. "Wir fordern die Weltgemeinschaft auf, ihre Mittel für Nahrungsmittelnothilfe, Ernährungsbehandlung und Unterstützung für den Lebensunterhalt drastisch aufzustocken. Hungersnöte sind immer menschengemacht, die Lösungen müssen es auch sein. Wir müssen jetzt handeln, bevor noch mehr Menschenleben durch Hunger und Konflikte in Tigray sterben", sagt Maalim.

Quelle: Aktion gegen den Hunger gGmbH (ots)

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