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US-Ökonomin Carmen Reinhart wirft Obama mangelnde Tatkraft vor

Archivmeldung vom 18.04.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.04.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Barack Obama Bild: Pete Souza
Barack Obama Bild: Pete Souza

Die Ökonomin und Bestseller-Autorin Carmen Reinhart wirft dem US-Präsidenten Barack Obama mangelnde Tatkraft vor. Im Interview mit dem Wirtschaftmagazin 'Capital' kritisierte Reinhart, die am Washingtoner Peterson Institute for International Economics tätig ist: "Obama hat umfangreiche Versprechungen gemacht, von denen er bis dato wenige halten konnte. Je mehr politisches Kapital und Vertrauen er verspielt, desto schwieriger wird es für ihn."

Obamas Plan, die US-Ausfuhren innerhalb der nächsten fünf Jahre zu verdoppeln, wird der Ökonomin zufolge nicht ausreichen, um die US-Wirtschaft zu retten. "Ich bin skeptisch, dass uns allein eine Ankurbelung der Exporte aus dem Sumpf zieht", sagte sie. "Ich fürchte tatsächlich, dass sich das schwache Wachstum und die hohe Arbeitslosigkeit bis ins Jahr 2017 oder noch länger fortsetzen könnten."

Ihre trotz der aktuellen Wachstumsindikatoren pessimistische Prognose begründete Reinhart gegenüber 'Capital' damit, "dass sich die USA neben dem normalen Konjunkturzyklus in eine Schuldenfalle manövriert haben". Der Schuldenstand werde im kommenden Jahr voraussichtlich 15 Billionen Dollar betragen und damit die jährliche Wirtschaftsleistung übertreffen.

Mit verantwortlich für diese Entwicklung macht Reinhart den US-Notenbank-Chef Ben Bernanke. Dieser habe mit seiner Lockerung der Geldpolitik und den massiven Ankäufen von Staatsanleihen die Krise eher verschärft. "Ich sehe das sehr skeptisch. Wenn die Droge Staatsverschuldung abgesetzt wird, werden die Entzugserscheinungen qualvoll sein."

Im Kampf gegen die Schulden-Krise fordert Reinhart im 'Capital'-Interview entschlossenes Handeln. "Um beim Abbau der Staatsschulden überhaupt eine Chance zu haben, müssen wir Finanzmarktregeln einführen, wie es sie in Amerika etwa nach dem Zweiten Weltkrieg gab - damals existierten Zinsobergrenzen." So sei es in der Nachkriegszeit den USA und Großbritannien dank negativer Realzinsen gelungen, Staatsschulden von rund 100 beziehungsweise 200 Prozent des Bruttoinlandsproduktes abzubauen.

Quelle: 'Capital' (Ausgabe 5/2011, EVT 20. April) / (ots)

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