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Nordkorea plant wirtschaftliche Öffnung

Archivmeldung vom 04.01.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.01.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Flagge der Demokratische Volksrepublik Korea (Nordkorea)
Flagge der Demokratische Volksrepublik Korea (Nordkorea)

Das kommunistische nordkoreanische Regime hat konkrete Pläne für eine wirtschaftliche Öffnung des Landes für ausländische Investoren. Nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Samstagausgabe) wird Pjöngjang dabei von deutschen Wirtschaftswissenschaftlern und Juristen beraten.

"Es gibt einen Masterplan", sagte einer in die Beratungen involvierter Wissenschaftler der Zeitung. "Die wollen die Öffnung noch in diesem Jahr." Interesse zeigt das abgeschottete Land vor allem an einer modernen Investitionsgesetzgebung. Für die Öffnung wird aber offenbar nicht primär das chinesische Modell mit Sonderwirtschaftszonen für ausländische Investoren kopiert. "Vielmehr sind sie an der vietnamesischen Blaupause interessiert, wo gezielt Unternehmen für Investitionen ausgewählt werden", sagte der Wissenschaftler, der an einer renommierten deutschen Universität lehrt und schon andere asiatische Regierungen beraten hat.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un hatte zu Neujahr eine "radikale Wende" der Politik seines Landes angekündigt. Der junge Diktator kündigte an, dass 2013 ein "radikales Umsteuern" in der Wirtschaftspolitik bringen werde, um das Land zu einem "wirtschaftlichen Riesen" zu machen. Davon ist Nordkorea weit entfernt. Beobachter bezeichnen es als völlig verarmt, wiederholt gab es Hungersnöte.

Fachleute schätzen das nordkoreanische Produktivitätsniveau auf nur etwa fünf Prozent des südkoreanischen Niveaus. In der Industrie und der Landwirtschaft werden völlig veraltete Techniken angewandt, zudem gibt es Hunderttausende von Zwangsarbeitern in Umerziehungslagern, die etwa Straßen bauen oder Felder bestellen. Einzig der Militärsektor ist vergleichsweise modern und wird durch massive Investitionen unterstützt. "Militär zuerst" lautet die politische Devise. "Das Militär kontrolliert die Wirtschaft, und es bereichert sich dabei", sagte ein Ökonom der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", der das Land mehrfach besucht und auch die Regierung beraten hat.

Bislang wirbt Nordkorea vor allem um chinesische Investoren. Diese sind besonders an den riesigen Rohstoffvorkommen des Landes interessiert. Nicht nur gibt es Edelmetalle, sondern auch Seltene Erden in Nordkorea. Zum Teil werden die Rohstoffe schon ausgebeutet und nach China exportiert, doch vermuten Fachleute noch ein gewaltiges unerschlossenes Potential.

Es gibt in Pjöngjang Kräfte, die das Land auch für japanische, südkoreanische und westliche Unternehmen öffnen wollen. "Das Militär in Nordkorea wird die Kontrolle aber nicht abgeben wollen", sagte der deutsche Wirtschaftswissenschaftler der Zeitung. Es sei nicht ausgemacht, ob die Reformansätze gegen den Widerstand des Militärs durchkommen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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