Keine sicheren Belege im Fall Skripal: Laschet übt Kritik an Großbritannien
Archivmeldung vom 04.04.2018
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Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
By Peter Curbishley - This file has been extracted from another file: Forensic tent at The Maltings, Salisbury.jpg, CC BY 2.5, Link
Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet, hat via Twitter das Vorgehen Großbritanniens gegen Russland im Fall Skripal heftig kritisiert. „Wenn man fast alle NATO-Staaten zur Solidarität zwingt, sollte man dann nicht sichere Belege haben?“, twitterte der Politiker."
„Man kann zu Russland stehen wie man will, aber ich habe im Studium des Völkerrechts einen anderen Umgang der Staaten gelernt“, schrieb er weiter.
In der deutschen Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" heißt es dazu: "Zuvor war bekannt geworden, dass die Experten des britischen Chemielabors Porton Down die Herkunft des Nervengiftes, mit dem der russisch-britische Ex-Doppelagent Sergej Skripal vergiftet wurde, nicht nachweisen konnten. Das teilte Laborchef Gary Aitkenhead dem TV-Sender Sky News am Dienstag mit.
Daraufhin hieß es aus dem britischen Außenministerium, dass die Vorwürfe gegen Moskau in Bezug auf die Vergiftung des Ex-Spions Sergej Skripal nicht ausschließlich auf Erkenntnissen des Nervengift-Labors, sondern teilweise auf Informationen der britischen Geheimdienste basiert hätten.
Skripal und seine Tochter Julia waren am 4. März auf einer Parkbank im südenglischen Salisbury bewusstlos aufgefunden worden. Die britische Seite geht davon aus, dass die beiden mit Nervengift A234 vergiftet wurden, und macht Russland für den Anschlag verantwortlich. Moskau weist jegliche Anschuldigungen entschieden zurück. Sergej Skripals Zustand bleibt weiterhin kritisch, während es Julia deutlich besser gehen soll.
Skripal war 2006 zu 13 Jahren Haft wegen Spionage zugunsten Großbritanniens verurteilt worden. 2010 wurde er im Rahmen eines Tauschs gegen enttarnte russische Agenten an Großbritannien ausgeliefert."
Quelle: Sputnik (Deutschland)