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Kinder fliehen aus der Demokratischen Republik Kongo aus Angst vor Zwangsrekrutierung

Archivmeldung vom 26.07.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.07.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Kongolesische Soldaten werden von US-Militärberatern ausgebildet. Bild: SSgt. Jocelyn A. Guthrie / wikipedia.org
Kongolesische Soldaten werden von US-Militärberatern ausgebildet. Bild: SSgt. Jocelyn A. Guthrie / wikipedia.org

Die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision berichtet, dass Tausende Kinder vor den neuen Kämpfen im Osten der Demokratischen Republik Kongo (DRC) auf der Flucht sind. Viele erzählen, dass sie Angst haben, als Soldaten zwangsrekrutiert zu werden und darum ihr Heimatland und ihre Familien verlassen. Trotz der vor Kurzem erfolgten Freilassung von etwa 30.000 Kindersoldaten, werden von bewaffneten Gruppen und Militärs wieder Kinder als Soldaten zwangsrekrutiert.

World Vision fordert alle Konfliktparteien auf, umgehend alle Kinder frei zu lassen. Dominic Keyzer, World Vision DRC betont: "Wir wissen, dass vor kurzem fast 200 Kinder von bewaffneten Gruppen entführt und gezwungen wurden, sich den Kämpfen anzuschließen." Viele Kinder haben sich daher in den Wäldern in Nord-Kivu (Ost-Kongo) versteckt.

Stewart Katwikirize, World Vision Uganda ergänzt: "Viele junge Menschen, die hier in den Flüchtlingslagern in Uganda ankommen, sind unter 15 Jahren. Sie wurden von ihren Eltern getrennt und wissen nicht, wie sie überleben sollen." Auch aus Ruanda berichten World Vision Kollegen von einer zunehmenden Zahl von alleinstehenden Kindern, die in den Flüchtlingslagern eintreffen. Viele von ihnen sind krank und unterernährt und brauchen dringend medizinische Hilfe. Einige Kinder sind bereits gestorben. Schwangere Frauen liegen auf dem Boden und gebären ihre Babys ohne jede medizinische Unterstützung.

Aus Goma berichten Mitarbeiter, dass der anhaltende Konflikt die Arbeit der Hilfsorganisationen fast unmöglich macht. So musste World Vision wichtige, lebensrettende Programme in einigen Gebieten im Osten des Landes aussetzen. Keyzer berichtet von herzzerreißenden Szenen. Viele Kinder würden seit 20 Jahren mit Unsicherheit und Gewalt leben und hätten dennoch gute Bewältigungsstrategien aufgebaut. Kinder sind im Kongo vielen Gefahren ausgesetzt, Zwangsrekrutierung ist nur eine von vielen. So gibt es kaum sauberes Wasser, Nahrungsmittel sind nur eingeschränkt erhältlich, eine Gesundheitsversorgung ist kaum vorhanden. Eine Schulbildung ist für viele nur ein Traum. "Die Fortschritte, die wir in den letzten Jahren erzielt haben, werden durch die neuen Kämpfe wieder zunichte gemacht.", so Keyzer. "Wir fordern alle Parteien auf, sofort die Kämpfe einzustellen und umgehend Verhandlungen für einen dauerhaften Frieden aufzunehmen. Außerdem brauchen wir Sicherheit, damit wir Frauen und Kinder in den umkämpften Gebieten helfen können."

World Vision ruft die Regierungen von Uganda, Ruanda und der DRC sowie Rebellengruppen auf, sich besonders um den Schutz von Kindern und ihren Familien zu kümmern. "Wir haben gesehen, was möglich ist, wenn es Frieden gibt. Die Menschen möchten nach 20 Jahren Unsicherheit endlich in Ruhe leben können."

Quelle: World Vision

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