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Getreideproduktion: Özdemir kritisiert Entscheidung der EU-Kommission für Lockerungen

Archivmeldung vom 25.07.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.07.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Cem Özdemir (2022)
Cem Özdemir (2022)

Lizenz: CC0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hat die Ankündigung der EU-Kommission kritisiert, Umweltauflagen für Landwirte zu lockern, um die Getreideproduktion zu steigern. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) sagte der Grünen-Politiker, das Angebot aus Brüssel sei mit Vorsicht zu genießen: "Anstatt selber die Verantwortung für eine nachhaltige Agrarpolitik zu übernehmen, schiebt die EU-Kommission die Mitgliedstaaten vors Loch."

Die Kommission entziehe sich dem Missmut aus Teilen der Landwirtschaft über Nachhaltigkeitsziele und verlagere die Verantwortung auf die Mitgliedstaaten. Özdemir mahnte, er könne Umweltauflagen nur dann lockern, wenn er an anderer Stelle verschärfe. Das müsse er nun genau prüfen.

Den vielfach geforderten Komplettverzicht auf die geplante Stilllegung von vier Prozent Ackerfläche sieht Özdemir indes skeptisch. Es gebe "deutlich größere Hebel, die Brüssel aber leider nicht gezogen hat", so der Bundesminister. Er verwies darauf, dass auf 14 Prozent der Ackerfläche allein in Deutschland Pflanzen angebaut würden, die später in der Biosprit-Produktion verwendet würden. "Es gibt gerade keinen guten Grund für Getreide im Tank. Das muss runtergefahren werden", forderte Özdemir. Global gesehen, könne ein möglicher Ausfall der Ukraine als Getreidelieferant allein dadurch mehrfach kompensiert werden. "Und: Reduzieren wir in Deutschland die Tierbestände maßvoll, dann müssen wir nicht mehr auf 60 Prozent der Anbaufläche für Getreide Futtermittel anbauen." Auch dazu erwarte er Vorschläge von der EU-Kommission, so Özdemir.

Am Freitagabend hatte die EU-Kommission erklärt, Umweltregeln für Landwirte in Europa für 2023 lockern zu wollen, um die Getreideproduktion zu steigern. Dadurch sollen mögliche Engpässe infolge des Ukraine-Krieges ausgeglichen und die hohen Preise an den Weltmärkten gesenkt werden. Über die Umsetzung der Lockerungen muss in den jeweiligen Ländern entschieden werden. Die deutschen Agrarminister sprechen darüber auf einem Sondertreffen am Donnerstag.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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