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Kroatiens Präsident strebt Aussöhnung mit Serbien an

Archivmeldung vom 06.03.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.03.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: premiumpresse
Bild: premiumpresse

Knapp 15 Jahre nach dem Ende des Bürgerkriegs in Kroatien strebt der neue kroatische Präsident Ivo Josipovic eine Aussöhnung mit Serbien an. Die Verbesserung der Beziehungen mit Belgrad sei "eines der wichtigsten Ziele meiner Präsidentschaft", sagte der im Februar vereidigte Josipovic der Nachrichtenagentur APF in Brüssel. Politiker beider Länder müssten sich "sehr viel aktiver" für eine Aussöhnung einsetzen. "Die aktuelle Generation darf die Probleme der zukünftigen Generation nicht vererben", sagte Josipovic.

Der Sozialdemokrat lobte die serbische Zusammenarbeit mit dem UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag. Belgrad habe "seine Politik geändert", sagte Josipovic. Allerdings kritisierte er, dass die beiden mutmaßlichen serbischen Kriegsverbrecher Ratko Mladic und Goran Hadzic noch immer nicht an das Tribunal übergeben worden seien. Während des Kroatien-Krieges (1991-1995) hatte die kroatische Armee nach der Unabhängigkeitserklärung Zagrebs gegen serbische Separatisten gekämpft, die von der damaligen Jugoslawischen Volksarmee (JNA) unterstützt wurden.

Josipovic hofft weiter auf einen zügigen Beitritt seines Landes in die Europäische Union. Bis Ende des Jahres sollten die Verhandlungen abgeschlossen sein, sagte der Präsident. "Ich hoffe, dass 2012 das mögliche und realistische Datum für unseren Beitritt sein wird." Auch die serbischen Bemühungen um eine EU-Mitgliedschaft bewertete Josipovic positiv. Es sei im kroatischen Interesse, dass alle Länder des Balkans "sobald wie möglich" in die EU aufgenommen würden.

Quelle: premiumpresse

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