Ortskräfte-Netzwerk pocht auf mehr Engagement von Wadephul

Bild: Bernd Wachtmeister / pixelio.de
Das Patenschaftsnetzwerk Ortskräfte, das sich um langjährige afghanische Mitarbeiter der Bundeswehr, des Auswärtigen Amtes und des Entwicklungshilfeministeriums kümmert, hat schwere Vorwürfe gegen die schwarz-rote Koalition erhoben. Außenminister Johann Wadephul (CDU) müsse sich "unverzüglich und höchstpersönlich gegenüber der pakistanischen Regierung für einen sofortigen Stopp der Abschiebungen und für eine umgehende sichere Rückkehr aller abgeschobenen ehemaligen afghanischen Ortskräfte nach Pakistan einsetzen", teilte die Initiative dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" mit.
"Die Abschiebungen von dutzenden Afghanen mit deutschen Aufnahmezusagen
von Pakistan nach Afghanistan sind das Resultat der zutiefst
unverantwortlichen Politik der Bundesregierung", so die Initiative. "Die
pakistanische Regierung hatte in den vergangenen Monaten wiederholt
angedroht, auch Afghanen mit deutschen Aufnahmezusagen nach Afghanistan
abzuschieben, wenn diese nicht endlich nach Deutschland ausgeflogen
werden." Trotz dieser Drohungen habe die Bundesregierung Ende Mai das
für die Erteilung deutscher Visa nötige Behördenpersonal aus Pakistan
abgezogen und keine Visa mehr erteilt.
Viele Ortskräfte mit
deutschen Aufnahmezusagen warteten deshalb seit acht Monaten oder noch
länger. "Eine Abschiebung in die Hände der Taliban bedeutete für viele
von ihnen den Tod", beklagte das Netzwerk. "In unseren Augen erfüllt das
Verhalten der Bundesregierung mittlerweile die Straftatbestände der
Aussetzung in einer hilflosen Situation und der unterlassenen
Hilfeleistung."
Quelle: dts Nachrichtenagentur