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EZB-Direktorin Lautenschläger warnt vor Staatsanleihekäufen

Archivmeldung vom 09.01.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.01.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Vizepräsidentin Sabine Lautenschläger Bild:  Deutsche Bundesbank
Vizepräsidentin Sabine Lautenschläger Bild: Deutsche Bundesbank

Das deutsche Mitglied im Direktorium der Europäischen Zentralbank (EZB), Sabine Lautenschläger, warnt vor den Plänen von EZB-Chef Mario Draghi, die niedrige Inflationsrate im Euroraum mit einem groß angelegten Ankauf von Staatsanleihen zu bekämpfen. "Der Ankauf von Staatsanleihen ist für mich die Ultima ratio der Geldpolitik", sagte sie dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". "Der Nutzen und die Risiken eines solchen Programms müssen in einem vernünftigen Verhältnis stehen; das sehe ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht."

Die deutsche Geldpolitikerin widersprach der Einschätzung, dass sich die Eurozone bereits in einer Deflation, also einer gefährlichen Phase fortgesetzt fallender Preise, befinde. "Wir beobachten eine anhaltend niedrige Inflationsrate, unter anderem, weil die Preise für Energie und Nahrungsmittel stark gefallen sind", sagte sie dem "Spiegel". "Aber ich kann momentan nicht erkennen, dass die Konsumenten mit beständig fallenden Preisen rechnen und deshalb ihr Kaufverhalten ändern."

Lautenschläger bezweifelt auch, dass der Plan die Kreditvergabe und damit die Konjunktur in der Eurozone nennenswert beleben könnte. "Die Zinsen sind bereits sehr niedrig", sagte sie. "In Italien und Spanien zum Beispiel liegt die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen knapp unter der Rendite vergleichbarer US-amerikanischer Papiere."

Zudem frage sie sich, ob mit Staatsanleihkäufen in großem Umfang nicht die Regierungen verleitet würden, wieder mehr Schulden zu machen. EZB-Präsident Draghi hatte in den vergangenen Wochen mehrfach angedeutet, dass die Zentralbank bereits auf ihrer nächsten Sitzung am 22. Januar ein entsprechendes Kaufprogramm beschließen könnte.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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