Greenpeace bemängelt Finanzlücke in globalem Biodiversitätsfonds
Archivmeldung vom 12.10.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.10.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićVor der 16. Konferenz der Vertragsparteien des Übereinkommens der Vereinten Nationen über die biologische Vielfalt (CBD COP16) Ende Oktober hat Greenpeace die Schließung der Finanzlücke im globalen Biodiversitätsfonds angemahnt.
2022 hatten sich 28 Länder darauf geeinigt, bis 2025 mindestens 20 
Milliarden US-Dollar pro Jahr für die Finanzierung des weltweiten 
Schutzes der biologischen Vielfalt bereitzustellen. Einem kürzlich 
veröffentlichten Bericht zufolge haben allerdings 23 Länder weniger als 
die Hälfte des zugesagten Betrags gezahlt, so dass eine Lücke von 11,6 
Milliarden US-Dollar bleibt.
Das Abkommen von 2022, in dem das 
Ziel festgelegt wurde, bis 2030 mindestens 30 Prozent der Land- und 
Meeresflächen der Welt zu schützen, hänge von der Bereitstellung der 
vereinbarten Finanzmittel für die Einrichtung dieser Schutzgebiete ab, 
bemängelte Greenpeace International. Nötig seien 20 Milliarden US-Dollar
 bis 2025.
Zudem pochte die Umweltschutzorganisation darauf, 
indigenen Bevölkerungsgruppen und lokalen Gemeinschaften direkten Zugang
 zu Finanzmitteln zu gewähren. Nach Angaben der Weltbank schützen 
indigene Gemeinschaften 80 Prozent der weltweit verbliebenen 
biologischen Vielfalt. Dabei will sie Greenpeace unterstützen.
Die
 Naturschützer wiesen zudem auf den Zusammenhang zwischen Klima- und 
Biodiversitätskrise hin. "Die Regierungen müssen sich für den Schutz von
 Ökosystemen mit hoher Integrität und hoher Kohlenstoffdichte 
einsetzen", so Greenpeace International. "Ein gemeinsames 
Arbeitsprogramm der Biodiversitäts- und der Klimakonvention kann viel 
dazu beitragen, diese Agenda voranzubringen."
Als 
Biodiversitätskrise wird der rapide Verlust an biologischer und 
genetischer Vielfalt seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts 
bezeichnet, der auf menschliches Handeln zurückgeführt werden kann. Das 
Ausmaß des Artenaussterbens ist so groß, dass häufig vom sechsten 
Massenaussterben der Geschichte des Planeten gesprochen wird. Das 
Weltwirtschaftsforum hält den Verlust von Biodiversität und den Kollaps 
von Ökosystemen langfristig für das drittgrößte globale Risiko, nach 
Extremwetterereignissen und kritischen Änderungen im Erdsystem.
Quelle: dts Nachrichtenagentur


 
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
       
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