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Alan Greenspan: Rezessionsgefahr in USA "mindestens 50 Prozent"

Archivmeldung vom 30.01.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.01.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Gefahr, dass die amerikanische Wirtschaft in eine Rezession abgleitet, schätzt Alan Greenspan, der frühere Präsident der amerikanischen Notenbank, auf "mindestens 50 Prozent". "Ich glaube, dass die Wahrscheinlichkeit einer Rezession mindestens 50 Prozent beträgt, doch bisher gibt es wenig Hinweise dafür, dass wir schon in einer stecken", sagt Greenspan im Gespräch mit der ZEIT.

Auf die Frage, ob Notenbanker und Haushaltspolitiker die Vereinigten Staaten noch vor einer Rezession retten könnten, antwortet der langjährige Chef der Federal Reserve Bank: "Wahrscheinlich nicht. Weltwirtschaftliche Einflüsse sind heute stärker als fast alles, was die Geld- oder die Fiskalpolitik ihnen entgegensetzen kann." Greenspan (81), der von 1987 bis 2006 an der Spitze der US-Notenbank stand, fügt hinzu: "Die langfristigen realen Zinsen haben wesentlich mehr Einfluss auf den Kern der Wirtschaft als die Entscheidungen in Nationalstaaten. Und Zentralbanken haben mehr und mehr die Möglichkeit verloren, diese langfristigen Zinsen zu beeinflussen."

Alan Greenspans Antwort auf die Bankenkrise: Mehr Kapital

Im Interview mit der ZEIT kritisiert der Ex-Chef der US-Notenbank, Alan Greenspan, außerdem die Banken direkt. "Banken haben mit zu geringen Kapitalanteilen gearbeitet." Weil sie in guten Zeiten eine zu geringe Basis geschaffen hätten, kämen sie in Zeiten, "wenn die Furcht regiert und der Druck am Kreditmarkt groß ist", in Schwierigkeiten.

Greenspans Antwort auf das Problem: "Statt zu entscheiden, welche speziellen Investmentvehikel nun schädlich sind und welche nicht, sollte das Problem auf einer generelleren Ebene gelöst werden, indem man viel mehr Kapital hinterlegt." Dann könnten Banken auch einmal große Verluste hinnehmen, ohne sich sofort am Markt neues Kapital besorgen zu müssen, sagt der weltberühmte Ökonom weiter.

Damit gibt er den Banken auch eine erhebliche Mitverantwortung an der gegenwärtigen Finanzkrise.

Quelle: DIE ZEIT


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