Pistorius verlangt "wasserdichte" Patriot-Zusagen von den USA
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) drängt die europäischen Verbündeten, sich an der Unterstützung für die Luftverteidigung der Ukraine durch Abgabe weiterer Patriot-Flugabwehrsysteme zu beteiligen. Zugleich verlangt er von den USA feste Zusagen für den Ersatz von Batterien, die an die Ukraine geliefert werden.
Mit Blick auf ein Expertengespräch hochrangiger Militärs aus
Nato-Staaten an diesem Mittwoch sagte Pistorius dem "Spiegel", es müsse
"ein Vorschlag auf den Tisch gelegt werden, der mehrheitsfähig ist, der
die Zusagen an die Nato berücksichtigt und unsere eigene Sicherheit
nicht einschränkt". Er machte auch deutlich, dass dafür ein weiteres
Entgegenkommen der USA nötig sein könnte.
"Unsere Erwartung ist,
dass die Nato dann noch einmal auf die USA zugeht und dem Hersteller der
Patriot-Systeme klarmacht, dass die Länder, die abgeben, innerhalb von
wenigen Monaten mit neuen Systemen versorgt werden müssen." Diese Zusage
müsse dann "auch wasserdicht sein". Er habe dazu vergangene Woche auch
"intensive Gespräche mit der Leitung des US-Herstellers geführt und auf
weitere Beschleunigung der Produktion und Auslieferung gedrängt".
Pistorius
hat wiederholt klargemacht, dass die Bundeswehr weitere Patriot-Systeme
aus ihren Beständen nur dann an die Ukraine abgeben könne, wenn
Deutschland unmittelbar neue Systeme aus den USA erhalte. Dabei
"sprechen wir über Monate, nicht über Jahre", sagte er.
Entscheidend
sei, dass Deutschland seine Nato-Verpflichtungen einhalten könne und
hier "keine größeren Lücken gerissen werden, die unsere Sicherheit und
die unserer Verbündeten gefährden", bekräftigte Pistorius. "Es kommt
nicht nur auf die aktuelle Einsatzfähigkeit unserer Luftverteidigung an.
Sondern es geht auch darum, dass wir die Ausbildung an Patriot-Systemen
kontinuierlich durchführen können, was eine Mindestzahl von Systemen
erfordert."
Quelle: dts Nachrichtenagentur