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Ökonomen: Euroraum geht "stürmischen Zeiten" entgegen

Archivmeldung vom 01.03.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.03.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Thommy Weiss / pixelio.de
Bild: Thommy Weiss / pixelio.de

Führende Ökonomen in Deutschland haben vor dem Hintergrund des Schuldenstreits in den USA und der unsicheren politischen Lage in Italien vor schwerwiegenden Konsequenzen für die weltweite konjunkturelle Entwicklung gewarnt: "Die Weltwirtschaft und insbesondere der Euroraum gehen stürmischen Zeiten entgegen", sagte der Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Gustav Horn, "Handelsblatt-Online". "Der tiefere Grund liegt in den derzeit weltweit debattierten finanzpolitischen Strategien."

Horn kritisierte, dass Konsolidierungsmaßnahmen meist nur aus einer nationalen Perspektive diskutiert würden, ohne dabei die weltwirtschaftlichen Folgen und ihre Rückwirkungen auf die nationale Ökonomie zu berücksichtigen. "Wenn nun große Volkswirtschaften wie die USA und der Euroraum gleichzeitig auf einen harten Konsolidierungskurs einschwenken, schädigt dies nicht nur jeweils ihre eigenen Volkswirtschaften, sondern die gesamte Weltwirtschaft droht auf Talfahrt geschickt zu werden", warnte der IMK-Chef.

Das habe wieder negative Rückwirkungen auf die Exporte aller Volkswirtschaften. In einem solch schwachen wirtschaftlichen Umfeld könne Konsolidierung nicht gelingen. Die daraus folgenden politischen Verwerfungen ließen sich derzeit in Italien beobachten. "Die politische Unsicherheit dort wirkt zurück auf die Finanzmärkte, was die durch die EZB mühsam erreichte monetäre Stabilisierung im Euroraum gefährdet", so Horn. Das sei dann eine "weitere Belastung für die wirtschaftliche Dynamik".

Der Leiter der Konjunkturabteilung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Christian Dreger, erklärte, dass der Wahlausgang in Italien das Risiko berge, dass sich die europäische Schuldenkrise wieder verschärfe. "Die Entwicklung macht aber auch deutlich, dass die Lösungsstrategien zur Bewältigung der Schuldenkrise noch nicht ausreichend sind", sagte Dreger "Handelsblatt-Online". "Die Politik der Haushaltskonsolidierung und struktureller Reformen braucht bekanntlich einen langen Atem und läuft in der schwierigen Anpassungsperiode immer wieder Gefahr, dass die Wähler in den verschiedenen Staaten den Kurs nicht mehr uneingeschränkt mittragen."

Dreger schätzt daher, dass sich die Aussichten für die Weltwirtschaft durch die politischen Entwicklungen in Italien, aber auch durch die möglichen Einsparungen in den USA "tendenziell verschlechtert" hätten. Dreger gab zu bedenken, dass die beabsichtigten Milliardenkürzungen im US-Budget in diesem Jahr etwa 0,6 Prozent des realen Bruttoinlandsprodukts der USA ausmachten.

"Sollten sie tatsächlich in Kraft treten, werden die Kürzungen die Konjunktur dämpfen, mit entsprechenden Übertragungseffekten auf die Weltwirtschaft", sagte der DIW-Experte. "Insbesondere die Erholung in den exportorientierten Ländern Südostasiens dürfte etwas geringer ausfallen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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