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Bundeswehr übernimmt Führung von Quick Reaction Force in Nordafghanistan

Archivmeldung vom 16.01.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.01.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Bundeswehr übernimmt künftig die Führung der schnellen Eingreiftruppe Quick Reaction Force (QRF) im Norden Afghanistans. Der Vorsitzende des Deutschen Bundeswehrverbandes, Oberst Bernhard Gertz, bestätigte gegenüber dem Tagesspiegel (Donnerstagsausgabe), dass es entsprechende Pläne bei Nato und Bundeswehr gäbe.

"Es ist sicher, dass wir diese Aufgabe übernehmen", sagte Gertz. Dem Vernehmen nach soll ein deutscher Kampfverband mit rund 250 Soldaten eine entsprechende norwegische Einheit ersetzen, die Ende Juni aus der Nordregion abzieht. Der Einsatz ist Teil der von der Nato geführten Isaf-Mission.

Gertz: Bundeswehr braucht im Norden Afghanistans zwingend schnelle Eingreiftruppe

Der Vorsitzende des Deutschen Bundeswehrverbandes, Bernhard Gertz, hält die Entsendung eines 250 Soldaten starken Kampfverbandes der Bundeswehr nach Nordafghanistan für vertretbar. "Wir sind der Meinung, dass zum Kräftedispositiv im Norden zwingend eine schnelle Eingreiftruppe gehört", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstag-Ausgabe). "Wenn andere Nationen ab September nicht mehr zur Verfügung stehen, um diese Aufgabe zu übernehmen, dann müssen wir das selber machen - schon im Interesse des Schutzes der eigenen Soldaten. Ich sehe darin definitiv keinen Schritt zu einer Ausweitung des Einsatzes nach Südafghanistan." Allerdings sei auch der Einsatz eines Kampfverbandes in Nordafghanistan, der durch das ISAF-Mandat gedeckt sei, nicht gefahrlos, erklärte Gertz weiter. "Das ist insofern eine etwas andere Qualität, als die Soldaten ganz konkret kämpfen müssen, wenn eigene Truppen oder Menschen, um die wir uns kümmern, in Bedrängnis geraten sind. In einem solchen Fall würde die schnelle Eingreiftruppe sofort in Marsch gesetzt. Man muss davon ausgehen, dass es solche Situationen geben wird. Die hat es im Norden auch schon in der Vergangenheit gegeben. Und man kann nicht von vornherein darauf vertrauen, dass das ohne Opfer abgehen wird."

Oskar Lafontaine: Bundeswehrkampftruppen in Afghanistan sind verantwortungslose Kriegstreiberei

"Mit dem geplanten Einsatz von Kampfverbänden der Bundeswehr holt die Bundesregierung wider alle Vernunft den Terror ins Land", erklärt der Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE, Oskar Lafontaine, zur Absicht deutsche Kampftruppen an den Hindukusch zu entsenden:

"Die Bundesregierung verstrickt Deutschland endgültig in den völkerrechtswidrigen Krieg in Afghanistan. Die Entsendung der Tornados entpuppt sich damit als das, was es von Anfang an war: die direkte Vorbereitung der deutschen Kriegsbeteiligung. Die Bundesregierung selbst treibt die Spirale der Gewalt in Afghanistan voran: Deutsche Soldaten sollen ab Sommer unmittelbar in den Anti-Terror-Krieg in Afghanistan eingreifen, in dem bisher schon Tausende unschuldiger Zivilisten ermordet worden sind. Das ist verantwortungslos."

Paul Schäfer, verteidigungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, ergänzt:

"Mit dem Austausch der norwegischen Quick Reaction Force (QRF) durch eine Kampftruppe der Bundeswehr überdehnt die Bundesregierung wieder einmal das Bundestagsmandat für den Afghanistan-Einsatz und versucht wieder einmal, die Grenzen zwischen ISAF und OEF aufzuheben. Die Bundeswehr versinkt so immer tiefer im afghanischen Kriegssumpf: Die Entsendung einer deutschen QRF bedeutet nicht nur eine neue Qualität der Beteiligung, sondern droht auch zum Türöffner für die landesweite Beteiligung an schweren Kämpfen zu werden. Vor dem Hintergrund der erwarteten Taliban-Frühjahrsoffensive und der Aufstockung amerikanischer Truppen ist die Annahme, die QRF werde sich auf gelegentliche Einsätze im Norden beschränken, weltfremd."

Quelle: Der Tagesspiegel / Kölner Stadt-Anzeiger / DIE LINKE.

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