Merz hielt sich bei EU-Rat zurück - "Große Einigkeit"

Foto: Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
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Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat sich nach seiner ersten Teilnahme an einem EU-Rat zufrieden gezeigt. Es habe insgesamt eine "große Einigkeit" geherrscht, sagte Merz am späten Donnerstagabend nach etwa 16 Stunden Gipfeltagung in Brüssel.
Nur bei einem Thema habe es einen Dissens gegeben, der nicht aufzulösen
war und offensichtlich in einem Mehrheitsentscheid endete. Welches Thema
das war, wollte der Bundeskanzler nicht verraten.
Er selbst
habe sich die ganze Zeit eher zurückgehalten, führte Merz weiter aus,
und sich in der Regel erst ganz zum Schluss zu Wort gemeldet. Ein
besonderes Anliegen war ihm dabei offenbar das Thema
Verteidigungsfähigkeit: Europa müsse in diesem Bereich auf einfachere
und einheitlichere Systeme setzen, "dafür in höheren Stückzahlen", sagte
Merz, der seine These dem EU-Rat nach eigenen Angaben präsentiert
hatte.
In der Handelspolitik und insbesondere im Zollstreit mit
den USA hatte er sich im Rat wie angekündigt für zügige Verhandlungen
eingesetzt. Man müsse hier zu einer schnelleren Übereinkunft kommen,
auch 20 Jahre Verhandlung für das Mercosur-Abkommen seien viel zu lang.
Überrascht zeigte sich der Kanzler davon, dass die EU-Kommission den
Vorschlag einer "neuen Art von Handelsorganisation" gemacht habe, die
die Welthandelsorganisation (WTO) ersetzen könne.
Eine ähnliche
Idee habe er in der Vergangenheit auch schon entwickelt, die WTO
schließlich funktioniere nicht mehr, sagte der Bundeskanzler in Brüssel.
Quelle: dts Nachrichtenagentur