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UN-Beauftragter rechnet mit Zunahme des Flüchtlingsstroms aus Libyen

Archivmeldung vom 02.05.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.05.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Martin Kobler (2013)
Martin Kobler (2013)

Foto: MONUSCO/Myriam Asmani
Lizenz: CC BY-SA 2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der UN-Sondergesandte für Libyen, Martin Kobler, rechnet trotz jüngster Stabilisierungserfolge in dem nordafrikanischen Bürgerkriegsland mit einer deutlichen Zunahme des Flüchtlingsstroms von dort. "Dass dieses Jahr sehr viel mehr Migranten über Libyen nach Europa kommen, lässt sich nicht mehr ändern", sagte der deutsche Diplomat der "Welt am Sonntag". "Solange es hier keine funktionierende Regierung gibt, kann niemand diesem Problem wirksam begegnen."

Allein im ersten Quartal dieses Jahres seien 24.000 Menschen aus Libyen nach Europa aufgebrochen. Dabei ist die Überfahrt in der kälteren Jahreszeit schwieriger. "Wenn man das hochrechnet, dann kommen dieses Jahr sicher mindestens 100.000 Menschen über das Mittelmeer."

In den ersten drei Monaten des Vorjahres waren nur 13.000 Menschen von Libyen aus über das Mittelmeer gekommen. Seit der weitgehenden Schließung der Balkanroute versuchen wieder mehr Menschen über Libyen nach Europa zu gelangen. Kobler, der zuvor schon UN-Gesandter im Kongo und im Irak war, hat die Mission in Libyen im Oktober vergangenen Jahres übernommen. Seither wurde eine Nationale Einheitsregierung gebildet, die noch auf die Bestätigung durch das Parlament in Tobruk wartet und derweilen schrittweise die Geschäfte aufnimmt.

Die EU-Marinemission Sophia, die Schmuggelrouten im Mittelmeer kappen soll, sieht Kobler auch nicht als Lösung an. "Operation Sophia ist gerade eher ein Faktor, der Migranten anzieht", sagte er. "Die Schleuser schleppen die Boote auf offene Meer hinaus, bisweilen sogar ohne einen Tropfen Diesel im Tank. Dann rufen sie die Notfallnummern an, weil sei wissen, dass die EU-Schiffe die Menschen retten."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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