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Sinn rechnet mit Austritt Italiens aus der Eurozone

Archivmeldung vom 17.10.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.10.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Hans-Werner Sinn
Hans-Werner Sinn

Foto: Flominator
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Top-Ökonom Hans-Werner Sinn rechnet mit einem Austritt Italiens aus der Eurozone. "Die Wahrscheinlichkeit, dass Italien dauerhaft Teil des Euro bleibt, fällt von Jahr zu Jahr", sagte der Ökonom der "Welt". "Das Land kommt mit dem Euro nicht zurecht. Die italienische Volkswirtschaft ist nicht wettbewerbsfähig und hat in den vergangenen Jahren keine messbaren Anstrengungen unternommen, wieder wettbewerbsfähig zu werden."

Die wirtschaftliche Situation des Landes sei so desolat, dass ein Austritt aus dem Euro nur noch eine Frage der Zeit sei. "Ich frage mich wirklich, wie lange Italien noch im Euro durchhält", sagte der ehemalige Präsident des Münchner Ifo-Instituts. Die Industrie produziere immer noch 22 Prozent weniger als vor der Krise, und es gebe immer mehr Pleiten. Die Jugendarbeitslosigkeit liege bei knapp unter 40 Prozent. "Solch eine katastrophale Situation kann ein Land nicht lange aushalten", sagte der Ökonom. Er selbst finde zwar nicht, dass Italien austreten sollte, sagte Sinn, aber das italienische Establishment sehe eigentlich keine Alternative mehr zu einem Austritt. "Die Hälfte der Italiener will aus dem Euro austreten, das ist der höchste Wert aller europäischen Länder, in denen diese Frage in letzter Zeit gestellt wurde", sagte Sinn der "Welt". "Egal ob man sich die Eliten oder die Wähler anschaut, die Skepsis gegenüber dem Euro wird immer größer."

Trotz der schwierigen Lage der Wirtschaft blieben nötige Reformen aus: "Die Wirtschaft muss billiger werden, aber es passiert nichts", sagte Sinn. "In Italien wird viel geredet, aber nicht gehandelt." Die italienische Wirtschaft produziere weiterhin viel zu teuer, um international wettbewerbsfähig zu sein. Bereits vor der Finanz- und Wirtschaftskrise sei das Preisniveau zu hoch gewesen und haben sich seitdem kein bisschen verringert.

Seit 1995 sei Italien als Produktionsstandort gegenüber Deutschland um 42 Prozent teurer geworden. In seinem aktuellen Buch skizziert Sinn ein ambitioniertes Reformprogramm für den Euro und die EU.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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