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Gröhe protestiert beim iranischen Botschafter gegen Christenverfolgung

Archivmeldung vom 04.01.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.01.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Hermann Gröhe
Hermann Gröhe

Foto: Flickr upload bot
Lizenz: CC-BY-2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe hat in einem Brief an den iranischen Botschafter in Deutschland in scharfer Form seine Empörung über Menschenrechtsverletzungen im Iran bekundet und gegen die Verfolgung von Christen protestiert. Anlass für den Brief, aus dem die "Welt" zitiert, ist die neuerliche Verhaftung des christlichen Pastors Youcef Nadarkhani.

"Ich bin tief erschrocken und empört, als ich jetzt hörte, dass Herr Nadarkhani erneut in Haft genommen worden ist", schreibt Gröhe an den iranischen Botschafter in Deutschland, Ali Reza Sheikh Attar. Er sei, so Gröhe weiter, auch darüber "bestürzt", dass Nadarkhani "offenbar während des christlichen Weihnachtsfests festgenommen wurde. Dieses Vorgehen muss nicht nur von Herrn Nadarkhani, sondern von Christinnen und Christen weltweit als bewusste Missachtung ihres Glaubens verstanden werden."

Nadarkhani war laut Medienberichten Ende Dezember in seiner Heimatstadt Rascht festgenommen worden. Der Pastor einer evangelischen Hauskirche soll es angeblich versäumt haben, nach seiner Entlassung aus der ersten Inhaftierung Anfang September 2012 Dokumente ordnungsgemäß auszufüllen. Nun muss er für 40 weitere Tage ins Gefängnis.

Der 35-Jährige hatte bereits von Oktober 2009 bis September 2012 im Gefängnis gesessen, weil er vom Islam zum Christentum übergetreten war. Ein solcher "Abfall vom Islam" kann im Iran mit dem Tod bestraft werden, wozu Nadarkhani auch zunächst verurteilt wurde. Doch im Herbst 2012 ließ ein Gericht jenen Vorwurf des "Abfalls vom Islam" überraschend fallen, befand den Pastor aber weiterhin für schuldig, unter Muslimen christlich missioniert zu haben.

Auf die deswegen gegen Nadarkhani verhängte dreijährige Haftstrafe wurde dann allerdings seine vorherige Haft seit Oktober 2009 angerechnet, sodass er im September vergangenen Jahres freikam. Nun aber soll Nadarkhani zur Last gelegt worden sein, dass er seine Strafe nicht lange genug abgesessen habe. "Wie ich höre", schreibt Gröhe, "wird Herrn Nadarkhani vorgeworfen, seine im Zusammenhang mit dem Vorwurf der Evangelisation verhängte `Strafe` nicht ausreichend genug verbüßt zu haben."

Das aber ist nach Ansicht des CDU-Politikers nicht hinnehmbar, weshalb er den Botschafter daran erinnerte, schon gegen Nadarkhanis erste Verhaftung protestiert zu haben: "Wie Sie wissen", schreibt Gröhe an den Botschafter weiter, "habe ich bereits die damalige Verurteilung als eine nicht hinnehmbare Einschränkung des Menschenrechtes auf Religionsfreiheit angesehen. Es bleibt für mich tief erschütternd, dass Herrn Nadarkhani dieses Menschenrecht auch weiterhin verwehrt wird."

Gröhe appellierte an den Botschafter, "sich für die Freilassung Ihres Landsmannes Youcef Nadarkhani und für die Gewährung der Religionsfreiheit einzusetzen", und bittet um "eine Stellungnahme zur jüngsten Entwicklung im Fall Nadarkhani".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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