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Kneissl: EU und Russland stärker als China

Archivmeldung vom 27.09.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.09.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Karin Kneissl: Mehr Diplomatie mit Russland.
Karin Kneissl: Mehr Diplomatie mit Russland.

Bild: twitter.com, Karin Kneissl

"Russland muss ein Partner Europas sein. Es ist ein strategischer Fehler, Russland aus der europäischen Gleichung herauszunehmen und in die Arme Chinas zu treiben", sagt Karin Kneissl, ehemalige Außenministerin Österreichs, am Mittwochabend bei einem Vortrag in den Räumlichkeiten der Österreichisch-Russischen Freundschaftsgesellschaft (ORFG) in Wien.

China sieht sich als "überlegen"

Kneissl sieht die russische Föderation als einen wichtigen Verbündeten der EU gegen die aggressive Wettbewerbspolitik Chinas. "Die Volksrepublik ist ein systemischer Rivale der EU. Wir sind an Russland näher dran, und zwar nicht nur geografisch. Wir stehen uns auch kulturell näher, obwohl wir natürlich unterschiedliche Kulturphasen durchgemacht haben", erläutert Kneissl auf Nachfrage von pressetext.

Bei der anschließenden Diskussion wurden Sorgen darüber geäußert, dass China immer stärker in Südosteuropa investiert und sich als Spitzenreiter in der Weltwirtschaft positioniert. "Xi Jingping macht kein Geheimnis daraus, dass er China als überlegen sieht. Das erinnert an Kolonialdenken", mahnt Kneissl. Studien haben bereits ergeben, dass China selbst für Länder der "Neuen Seidenstraße" kein besserer Geschäftspartner ist als die EU, sich aber als solcher gekonnter präsentiert.

EU-Sanktionen ein "Handicap"

In der ORFG-Debatte wurde auch der Wunsch nach mehr Diplomatie "auf Augenhöhe zwischen der EU und Russland" deutlich, um zu verhindern, dass aus Russland ein "Juniorpartner" der Volksrepublik werde. "Hier braucht es mehr Eingehen auf das Gegenüber. Das kann nicht innerhalb von 20 Minuten wie bei der EU-Generalversammlung funktionieren. Momentan lesen wir einander nur noch vorgefertigte Positionskärtchen vor", so Kneissl.

Die EU-Sanktionen gegen Russland, die nach der Annexion der Krim gesetzt wurden, sieht Kneissl als ein "Handicap" für die Kommunikation zwischen den beiden Akteuren. Dadurch sei die Partnerschaft zwischen Russland und China deutlich stärker geworden. Diese Entwicklung müsse die EU durch bessere Kommunikation mit der Volksrepublik aufhalten. Europa müsse auch "seine eigenen Champions schaffen", um dem Rivalen China wirtschaftlich die Stirn bieten zu können.

Quelle: www.pressetext.com/Georg Haas

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