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Zeitung: BND-Dokument belegt Spionageattacke auf EADS

Archivmeldung vom 13.07.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.07.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Markus Vogelbacher / pixelio.de
Bild: Markus Vogelbacher / pixelio.de

Erstmals seit Beginn der Affäre um die Kooperation zwischen dem Bundesnachrichtendienst (BND) und der NSA gibt es angeblich einen Beweis für einen Spionageangriff auf ein europäisches Unternehmen aus den USA: Die "Bild am Sonntag" berichtet über ein als "vertraulich" eingestuftes Schreiben des BND an den Verfassungsschutz aus dem November 2011.

Darin heiße es: "Von einem ausländischen Nachrichtendienst erhielt BND Informationen über einen vermutlichen Datenabgriff bei der Firma EADS Deutschland." Am 2. November 2011 sollen demnach Hacker ein Spionage-Programm auf die Computer des deutsch-französischen Rüstungsherstellers mit Sitz in München gespielt haben. 5.116 Verbindungen seien zwischen den EADS-Rechnern und den US-Angreifern festgestellt worden, und zwar innerhalb von knapp drei Stunden.

Das Bundesamt für Verfassungsschutz habe daraufhin den Konzern über den Angriff informiert. Bereits im Jahr 2005 soll die NSA versucht haben, mithilfe des BND Informationen über das Rüstungsunternehmen zu gewinnen.

Wer hinter dem Angriff aus dem Jahr 2011 steckt, ist unklar. Laut dem Schreiben vermutet der BND einen wirtschaftlichen Hintergrund der Attacke, schreibt die Zeitung. Ebenfalls ungeklärt ist, welcher ausländische Geheimdienst die Deutschen warnte.

NSA spähte Schröder auch nach Ende seiner Kanzlerschaft aus

Der US-Geheimdienst NSA hat Gerhard Schröder (SPD) angeblich auch nach dem Ende seiner Kanzlerschaft im Jahr 2005 ausgespäht. Laut eines Berichts der "Bild am Sonntag" unter Berufung auf US-Geheimdienstkreise weiteten die USA ihre Spionage-Aktivitäten gegen den Altkanzler sogar aus. Hintergrund sei Schröders zügiger Wechsel in die russische Energiewirtschaft gewesen.

Nur wenige Wochen nach dem Kanzler-Aus fing er beim Gas-Pipeline-Projekt Nord Stream an, das mehrheitlich dem russischen Energie-Riesen Gazprom gehört. Auch zum russischen Präsidenten Wladimir Putin pflegte er weiterhin Kontakte. Über Schröder sei es möglich gewesen, so heißt es laut BamS aus Washington, einen Zugang in die sonst sehr verschlossene Welt rund um Putin zu bekommen. Welche Erkenntnisse dabei gewonnen wurden, bleibt unklar.

Zahl der Hackerangriffe auf IT-Netz der Bundeswehr gestiegen

Die Zahl der Hackerangriffe auf das IT-Netz der Bundeswehr ist im Jahr 2015 offenbar stark angestiegen. 4.353 sogenannte Infektionen mit Schadsoftware wurden nach einem Bericht von "Bild am Sonntag" in den ersten sechs Monaten des Jahres erkannt und beseitigt - eine Steigerung zum Vorjahr um 46 Prozent. Insgesamt habe die Bundeswehr 1,8 Millionen sicherheitsrelevante Zugriffsversuche von außen auf ihr IT-Netz blockiert. 25.000 Zugriffsversuche hätten sich gegen besonders sensible Dienststellen wie das Einsatzführungskommando und die Luftverteidigung gerichtet, 105.000 blockierte Attacken habe es in den Einsatzgebieten im Ausland gegeben.

Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) warnte in der "Bild am Sonntag": "Cyber-Attacken auf Wirtschaft und Staat in Deutschland werden künftig an Zahl und Stärke deutlich zunehmen. Wir müssen uns noch viel besser gegen diese neue Bedrohung wappnen."

Von der Leyen, die an diesem Dienstag das Zentrum für Informationstechnik der Bundeswehr in Euskirchen besucht, legt bei der Erarbeitung des neuen Weißbuches einen Schwerpunkt auf die digitale Verteidigung. "Cyber" soll als neuer Verteidigungsbereich neben Land, See, Luft und Weltraum etabliert werden. "Der Kampf gegen Cyber-Gefahren ist ein Top-Thema des laufenden Weißbuch-Prozesses, der eine wichtige Grundlage für die künftige Verteidigungsstratege bildet", so von der Leyen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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