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BND-Agenten in Bagdad spionierten im Irakkrieg mit Zustimmung des damaligen Kanzleramtschefs Steinmeier für US-Militär

Archivmeldung vom 10.09.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.09.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Außenminister Frank-Walter Steinmeier hat als Chef des Bundeskanzleramts Ende 2002 eine geheime Absprache des BND mit dem US-Militär befürwortet, nach der zwei BND-Agenten während des Irakkrieges für die Amerikaner in Bagdad spionieren sollten.

Während die rot-grüne Bundesregierung des damaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder den USA offiziell jede aktive Unterstützung verweigerte, lieferte der BND aus Bagdad sogar Zielkoordinaten für Bombenangriffe. Das berichtet das Hamburger Magazin stern in seiner neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe unter Berufung auf vertrauliche und geheime Dokumente der Bundesregierung.

Im Gegenzug konnte der BND einen Verbindungsoffizier (VO) im US-Hauptquartier CENTCOM in Qatar positionieren und so die Entwicklung des Krieges verfolgen. Die Bedingung der Amerikaner geht laut dem stern-Bericht aus einem geheimen BND-Vermerk vom 28. November 2002 hervor: "Wenn BND intensiv aus Bagdad berichtet, dann kann ein VO in Qatar integriert werden. Aber nur dann!" Am 23. Januar 2003 habe der damalige BND-Präsident August Hanning schriftlich das Kanzleramt über die Absprachen mit dem US-Militärgeheimdienst DIA informiert.

Nach Beginn des Irak-Krieges lieferten zwei BND-Agenten - ein gelernter Luftwaffenoffizier und ein Ex-Fallschirmjäger - den Amerikanern aus Bagdad kriegswichtige Informationen. Als US-Generäle am Morgen des 4. April 2003 überlegten, in Bagdad einzumarschieren, wurden die BND-Agenten aufgefordert, "aktuelle Infos zum Lagebild in Bagdad" zu liefern; dies sei "von größter Wichtigkeit". Auf US-Anfragen meldeten die deutschen Spione zum Beispiel verdeckte Gefechtsstände irakischer Militär- und Geheimdienst-Einheiten sowie Informationen zu Saddam Hussein und flüchtigen Vertretern seines Regimes.

Irakische Defensivpositionen, die der BND mit GPS-Koordinaten gemeldet hatte, wurden daraufhin nach Angaben des stern durch die US-Luftwaffe bombardiert - zum Beispiel bei einem Offiziersclub im Zentrum Bagdads.

Wie das US-Militär mit den BND-Informationen umging, macht dem stern zufolge auch ein Schreiben des BND-Verbindungsbeamten beim US-Zentralkommando in Qatar während des Krieges deutlich: "CENTCOM ist ein Kriegshauptquartier. Auf Anfrage nach gewissen Standorten folgen in der Regel konkrete Operationen an diesem Ort."

Quelle: stern

 

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