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Ökonom Hüther warnt vor weiteren europäischen Integrationsschritten

Archivmeldung vom 08.11.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.11.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Michael Hüther (2011)
Michael Hüther (2011)

Foto: Johannes Christ
Lizenz: CC-BY-SA-2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Top-Ökonom Michael Hüther warnt vor weiteren Integrationsschritten in Europa. "Die euphorischen Europäer tun Europa nicht zwingend gut", sagte der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) in einem Interview der "Welt".

"Es gibt doch keinen Automatismus, dass Europa in einem Bundesstaat münden muss. Das würde unweigerlich zu einer Überforderung des Kontinents führen." Es sei eine unrealistische Vorstellung zu glauben, Europa müsse sich immer weiterentwickeln. "Die Amerikaner ändern doch auch nicht ständig ihre Verfassung", sagte Hüther. Von Vorschlägen, einen europäischen Finanzminister zu schaffen oder ein Europa nach Schweizer Vorbild aufzubauen, hält Hüther nichts. "Das sind Ideen, die keine praktische Relevanz bekommen werden. Niemand in Europa und vor allem kein nationales Parlament wird akzeptieren, dass Finanzpolitik von Brüssel aus gemacht wird."

Statt eines Bundesstaates fordert Hüther ein Europa der Nationalstaaten. "Es gibt Strömungen in Deutschland die meinen, wir könnten die deutsche Nation nur erträglich machen, wenn wir sie in Europa auflösen." Auch das neue Buch von Helmut Kohl atme diesen Geist. "Aber Europa legitimiert sich nicht aus der Auflösung der Nationen, sondern aus den Nationalstaaten heraus."

Hüther warf Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vor, dass jeder, der keine weitere Vertiefung wolle, dafür kritisiert werde. Exemplarisch dafür sei die Debatte um einen möglichen EU-Austritt Großbritanniens. Das Land stellt das Prinzip der Freizügigkeit in Frage. "Wenn wie von Frau Merkel die einzige Reaktion darauf ist, an den Austritt dieses Mitglieds zu denken, können wir uns von Europa schnell verabschieden. Die Geschäftsbedingungen des europäischen Clubs von 1957 seien doch nicht unabänderlich." Das vereinte Deutschland müsse 25 Jahre nach dem Mauerfall in Europa die Führungsrolle einnehmen. "Deutschland muss seine Stärke für Europa einbringen, und das fordern andere Länder ja auch ein", sagte Hüther.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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