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Jung fordert nach Flugzeugabsturz politische Konsequenzen

Archivmeldung vom 27.03.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.03.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Franz Josef Jung (2014)
Franz Josef Jung (2014)

Foto: Martin Rulsch
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Nach dem Absturz des Passagierflugzeugs von Germanwings werden Forderungen nach politischen Konsequenzen laut: "Ich rate zu einer Gesetzesänderung, die ein Schreckensszenario wie jetzt über den französischen Alpen verhindern kann", sagte der Vizevorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Franz Josef Jung, der "Welt".

"Aus meiner Sicht sollten sowohl der Pilot als auch der Copilot - etwa über einen Spezialcode - jederzeit Zugang zum Cockpit haben. Außerdem muss sichergestellt werden, dass sich niemals nur eine Person im Cockpit befindet."

Es sei richtig gewesen, nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 die Vorschriften zu verschärfen, machte der frühere Bundesverteidigungsminister deutlich. "Nach dem Absturz der Germanwings-Maschine sollte allerdings überprüft werden, ob wirklich jede Regelung die Sicherheit erhöht oder ob manches eher kontraproduktiv wirkt."

Ryanair hatte Zwei-Personen-Regel schon länger

Die Billigfluggesellschaft Ryanair hat die sogenannte Zwei-Personen-Regel im Cockpit schon seit Längerem angewandt. Das sagte das Unternehmen auf Anfrage dem ZDF. Demnach sahen die Sicherheitsregeln der irischen Fluggesellschaft auch vor dem Germanwings-Absturz schon vor, dass eine Person der Kabinenbesatzung sich in das Cockpit begibt, wenn einer der Piloten vorübergehend hinausgeht. Ein solcher Sicherheitsstandard galt auch bei fast allen Airlines in den USA - nicht aber bei der Lufthansa und anderen größeren deutschen Airlines.

Deutsche Airlines führen Zwei-Personen-Regel ein

Nach dem Absturz der Germanwings-Maschine in Frankreich wollen mehrere große, deutsche Fluggesellschaften neue Sicherheitsstandards im Cockpit umsetzen: Nach Angaben des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) soll sich künftig kein Pilot mehr allein im Cockpit aufhalten dürfen.

Laut eines Berichts der "Bild" soll die Zwei-Personen-Regel für das Cockpit unter anderem bei Lufthansa, Condor, Germanwings, Air Berlin und Tuifly gelten. Zuvor hatten bereits mehrere andere Airlines, darunter Easyjet, Norwegian Air, Air Canada, Air Transat und Icelandair angekündigt, diese Regelung einzuführen. 

Air Berlin ergreift bereits Konsequenzen: "Ab heute müssen sich grundsätzlich immer zwei Crewmitglieder im Cockpit aufhalten", sagte Air-Berlin-Sprecher Age Dünhaupt am Donnerstag der "Rheinischen Post" (Freitagsausgabe). Die Crews würden noch in dieser Nacht über die neue Regelung informiert. 

Die Pilotengewerkschaft Cockpit hatte fast zeitgleich noch vor "vorschnellen Maßnahmen" gewarnt. Erst nach dem Abschluss der Untersuchungen sollten nach Vorstellung der Gewerkschaft die Behörden, Fluggesellschaften und Piloten "gemeinsam geeignete allgemeingültige Verfahren erarbeiten, um vergleichbare Tragödien zukünftig möglichst zu verhindern".

Die Germanwings-Maschine des Typs Airbus A320 war am Dienstagvormittag auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf mit 150 Menschen an Bord im französischen Département Alpes-de-Haute-Provence abgestürzt. Dem Auswärtigen Amt zufolge waren 75 Deutsche unter den Passagieren. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Marseille hatte sich der Co-Pilot zum Unglückszeitpunkt allein im Cockpit befunden und den Sinkflug vorsätzlich eingeleitet. Der Co-Pilot habe die Tür zum Cockpit nicht öffnen wollen, nachdem der Pilot dieses verlassen hatte. Er sei bei Bewusstsein gewesen, habe aber nicht mehr geantwortet.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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