Ziemiak lehnt polnische Reparationsforderungen ab

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Vor dem Antrittsbesuch des polnischen Präsidenten Karol Nawrocki in Berlin hat Paul Ziemiak (CDU) die Position der Bundesregierung zu polnischen Reparationsforderungen bekräftigt. "Diese Frage ist für uns rechtlich bereits geklärt, aber wir wissen um unsere Verantwortung", sagte der Chef der deutsch-polnischen Parlamentariergruppe im POLITICO Berlin Playbook-Podcast.
Mit Blick auf Reparationsforderungen forderte Ziemiak Klarheit: "Wir
sollten uns auf Augenhöhe begegnen und die polnischen Ansprüche sehr
ernst nehmen. Aber wir müssen auch wiederum in unserer Haltung klar
sein. Wir sagen, die Dinge seien geklärt."
Ziemiak verwies auf
Irritationen in Warschau über deutsche Debatten zur Kolonialzeit: "Wenn
gleichzeitig in Deutschland Debatten verfolgt werden, dass Deutschland
bereit ist, für Zeiten, die noch länger zurückliegen - beispielsweise
Kolonialherrschaft in Afrika - Entschädigungen zu zahlen, sagen manche
in Polen: Das ist aber komisch. Der Zweite Weltkrieg ist abgehakt, aber
Dinge, die viel weiter davor liegen, sollen jetzt noch diskutiert
werden."
Er warnte davor, alte Konflikte aufzuwärmen: "Das
gegenseitige Aufrechnen von Leid bringt niemanden weiter. Es wird nie zu
einem Schlussstrich kommen. Diese Diskussion lenkt ab von dem, was wir
eigentlich in Zukunft gemeinsam machen können."
Gleichzeitig
lobte Ziemiak die deutsch-polnische Geschichte: sie habe sich "toll
entwickelt". Mit Blick auf die Gegenwart betonte er die gemeinsame
Sicherheitspolitik: "Wir wissen, welchen Beitrag für die deutsche
Sicherheit Polen leistet." Über die Verteidigung fügte er hinzu: "Wir
müssen in unsere Sicherheit gemeinsam investieren. Und Deutschland ist
bereit, seinen Beitrag zu leisten."
Quelle: dts Nachrichtenagentur