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China nennt eine viel zu geringe Zahl von Erdbebenopfern in Osttibet

Archivmeldung vom 17.04.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.04.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Erdbebenopfer: Drei Schüler
Erdbebenopfer: Drei Schüler

Zugang zum Katastrophengebiet für Journalisten gesperrt Tibeter im Exil sagen, daß die chinesische Regierung die Zahl der Opfer bei dem schweren Erdbeben, daß die entlegene tibetische Gegend Yushu (Kyegudo in der traditionellen tibetischen Provinz Kham) in der TAP Yushu, Provinz Qinghai, am Mittwoch ereilte, zu gering angibt.

Den letzten offiziellen Angaben zufolge beläuft sich die Zahl der Toten auf 791, doch im Exil lebende Tibeter mit Kontakten zu Kyegudo sagen, Tausende seien ums Leben gekommen, und die Zahl der Opfer steige noch weiter.

Aus Quellen in Tibet erfuhr die National-Demokratische Partei Tibets (Dharamsala), daß die Rettungsmannschaften der chinesischen Regierung sich auf Orte konzentrierten, die von Regierungsbeamten und der Elite bewohnt werden, während sie die gewöhnlichen Tibeter vernachlässigten. „Die chinesischen Bergungs-Teams halfen hauptsächlich bei staatlichen Gebäuden, die eingestürzt waren. Die Hilfe in Stadtteilen, die überwiegend von Tibetern bewohnt sind, verzögerte sich“, sagte ein Einwohner von Yushu Radio Free Asia gegenüber.

Hunderte von Mönchen aus diversen Klöstern der Gegend, die der Zerstörung entkamen, eilten zur Stelle und versuchen Menschen aus den Trümmern zu befreien. Die Mönche rezitieren Gebete neben riesigen Haufen von Leichen, denn viele konnten sie nur noch tot bergen.

Tibeter im Exil werfen der chinesischen Regierung vor, daß sie die Katastrophenhilfe in den Medien groß herausstellt, doch die tatsächliche Opferzahl unter Verschluß hält. Diese ist nach Aussage der dortigen Tibeter viel höher als die von der Regierung genannte (die Website www.wokar.net schätzt die Zahl der Toten auf 10.000).

Dieselbe Quelle äußerte Radio Free Asia gegenüber, daß die Soldaten sich weit mehr um ihre eigene Sicherheit sorgten, als sich der Rettung der Opfer anzunehmen. „Die Soldaten achteten mehr auf ihr eigenes Wohl, als daß sie den Verschütteten zu Hilfe geeilt wären“, sagte der Anrufer. „Den chinesischen Medien darf man nicht trauen, sie entstellen die Informationen“.

„Die Verwüstung ist ungeheuer, vergleichbar mit dem Erdbeben in Sichuan 2008. Die Zahl der Toten könnte in die Tausende gehen. Viele Menschen liegen noch unter den Trümmern, und wir können sie nicht herausziehen“, erklärte ein Mönch des Klosters Surmang Radio Free Asia. Mönche der Klöster Surmang, Sershul und Sekar und einiger anderer beteiligen sich an den Bergungsarbeiten.

Die chinesische Regierung hat zudem die Bewegungsfreiheit der Bevölkerung eingeschränkt, alle größeren Straßen, die zu der Katastrophengegend führen, wurden vom Militär abgeriegelt. Dadurch ist es freiwilligen Helfen und Journalisten kaum mehr möglich, zum Ort der Katastrophe zu gelangen und unabhängig über die Lage zu berichten. Der staatliche Fernsehsender CCTV und Xinhua sind die einzigen Medien, die in Yushu zugelassen sind.

Ausführlicher Bericht: Radio Free Asia: „Monks Aid Rescue Bid”, www.rfa.org/english/news/china/rescue-04152010161807.html

Quelle: IGFM Muenchen

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