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Caritas: Versorgungskrise in Venezuela weitet sich aus

Archivmeldung vom 28.01.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.01.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Venezuela
Venezuela

Bild: Screenshot https://de.wikipedia.org/wiki/Venezuela

Die Versorgungskrise in Venezuela nimmt im fünften Jahr ihres Andauerns offenbar für immer größere Teile der Bevölkerung bedrohliche Ausmaße an. "Es ist bedrückend zu erleben, dass ein Großteil der Venezolaner sich aus eigener Kraft das Überleben nicht mehr sichern kann", sagte Caritas-Nothilfe-Koordinator Gernot Ritthaler am Dienstag.

Die Hyper-Inflation im Land habe die Mittelschicht zum Verschwinden gebracht. 87 Prozent der Bevölkerung leben laut Befragungen, die an den Standorten der Caritas in Venezuela vorgenommen wurden, mittlerweile unter der Armutsgrenze. Die gleichen Erhebungen zeigen, dass nur 31 Prozent der Kinder unter fünf Jahren einen guten Ernährungsstand aufweisen. Der Verband will daher seine Versorgung von Familien mit unterernährten Kindern von 3.000 auf 18.000 Begünstigte ausweiten. Der Verband unterstütze in Venezuela zudem die Arbeit des Jesuitischen Flüchtlingsdienstes, der Menschen in humanitären Notlagen unter anderem durch psychologische und medizinische Hilfe, aber auch durch Nahrungsmittel und rechtliche Beratung begleitet. Laut Ritthaler sind die allermeisten Güter des täglichen Bedarfs im Land zu kaufen. Allerdings habe kaum jemand das notwendige Geld dafür.

"Wer Dollar hat, kann sich alles leisten. Aber die soziale Schere ist extrem auseinander gegangen", so Ritthaler. "Mit dem gesetzlichen Mindestlohn von umgerechnet zehn US-Dollar monatlich ist man komplett verloren, wenn schon der Liter Milch fast zwei US-Dollar kostet." Das Überleben sei nur noch durch Zusatzeinkünfte wie Geldüberweisungen von Auslandsverwandtschaft, staatlich subventioniertem Benzin oder Warenschmuggel möglich. Seit 2015 leiden die Venezolaner unter einer ökonomischen und sozialen Krise. Die medizinische Basisinfrastruktur ist weitgehend zusammengebrochen. So haben 70 Prozent der Krankenhäuser keine durchgehende Stromversorgung. Die Versorgungskrise führte dazu, dass 4,5 Millionen Menschen aus dem Land Richtung Kolumbien, Peru, Brasilien und Ecuador flüchteten.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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