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Tibeter wegen einer Beschwerde an die Behörden festgenommen

Archivmeldung vom 16.07.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.07.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die chinesische staatliche Nachrichtenagentur Xinhua zitierte heute den stellvertretenden Regierungsvorsitzenden der Autonomen Region Tibet (TAR), Pema Thinlay, mit den Worten, das Büro für Öffentliche Sicherheit (PSB) habe auf die Proteste vom 14. März hin 953 Personen festgenommen.

362 von ihnen hätten sich den Behörden freiwillig gestellt. Die Fälle von 116 weiteren Personen würden noch im Hinblick auf ihre Beteiligung an dem Aufstand untersucht. Der stellvertretende Vorsitzende nannte diese Zahlen im Zusammenhang mit den 42 Tibetern, die bereits vor Gericht gestellt und verurteilt worden sind.

Bei einer Pressekonferenz am 20. Juni hatte Pema Thinlay indessen mitgeteilt, 1157 Personen, die nur geringfügige Vergehen begangen hätten, seien wieder freigelassen worden und 116 Personen würden noch strafrechtlich verfolgt.

Die beiden Aussagen stehen offensichtlich in Widerspruch zueinander. Wie ist es möglich, daß 1157 Personen freigelassen wurden und 116 noch vor Gericht gestellt werden, wenn im ganzen nur 953 verhaftet worden sind? Wenn wir davon ausgehen, daß sowohl die Zahl 953 als auch die Zahl 1157 zutreffen, wären es dann nicht allein in der Autonomen Region Tibet (TAR) mindestens 2110 Personen, die verhaftet worden sind?

Einer bestätigten Mitteilung zufolge wurden Palden Chodak und Nyidor, beide wohnhaft in Nyinmo shang im Bezirk Palbar, Präfektur Chamdo (chin. Qamdo), Autonome Region Tibet (TAR), in der ersten Juli-Woche verhaftet, weil sie den örtlichen Beamten gegenüber offen die Beschwerden der Tibeter klagten. Die beiden hatten ihren Unmut über die große Anzahl von Han-Chinesen zum Ausdruck gebracht, die als Sicherheitskräfte und Regierungsbeamte in der Region anwesend sind. Sie forderten, daß Tibeter mit diesen Jobs betraut würden, weil sie den Chinesen in ihrer Qualifikation nicht nachstünden.

Zwei Tage davor wurde der 24jährige Mönch Choejor des Klosters Gyalshoe Bhenkar und sein 28jähriger Bruder Dorje Tashi aus Nyinmo shang im Bezirk Palbar unerwartet mit der Begründung festgenommen, sie hätten Informationen an die Außenwelt weitergegeben. Bis zum jetzigen Zeitpunkt ist über ihren Verbleib nichts bekannt.

Am 16. April hatten chinesische Sicherheitskräfte in der Stadt Siling (chin. Xining) in der Provinz Qinghai die vier Mönche Kalsang Tsundu, Konchok Samten, Jimpa Gyatso und Lobsang Tsering des Klosters Kumbum verhaftet. Sie wurden unter heftigen Schlägen intensiv verhört und danach in der Stadt Xining ohne konkrete Angabe von Gründen oder darüber, wessen sie beschuldigt werden, inhaftiert. Da sie heimlich festgenommen worden waren, wußten weder ihre Mitbrüder im Kloster noch ihre Angehörigen, wo sie hingebracht wurden.

Als sich schließlich im Kloster herumsprach, daß man sie verhaftet hatte, ersuchten einige der älteren Mönche die zuständigen Behörden um ihre Freilassung, weil es keine formalen Anschuldigungen gegen sie gäbe. Die Mönche wurden daraufhin am 15. Mai wieder freigelassen, doch die Behörden konfiszierten einige ihrer Habseligkeiten. Bei der heimlichen Verhaftung hatte das chinesische Sicherheitspersonal Computer und weitere Wertsachen der Mönche an sich genommen, die ihnen auch nach ihrer Freilassung nicht zurückgegeben wurden.

Es besteht tiefe Besorgnis über den Verbleib und das Schicksal von etwa 30 Mönchen des Klosters Gyalshoe Bhenkar im Dorf Bhenkar, Bezirk Diru (chin. Biru), Präfektur Nagchu (chin. Naqu), Autonome Region Tibet (TAR). Als es in März zu den Demonstrationen kam, hielten sie sich gerade im Kloster Drepung auf, um ihre buddhistischen Studien fortzusetzen. Niemand weiß, wohin sie gebracht wurden und ob sie überhaupt noch am Leben sind.

Quelle: IGFM

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