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Nato stellt Verteidigungsfähigkeit gegenüber Russland infrage

Archivmeldung vom 21.10.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.10.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Direkter Vergleich Militärausgaben 2016 zwischen den USA und Russland.
Direkter Vergleich Militärausgaben 2016 zwischen den USA und Russland.

Bild: Katapult Benjamin Friedrich / CIA World Factbook

Die Nato sieht sich einer militärischen Auseinandersetzung mit Russland offenbar nicht gewachsen. Zu diesem Schluss kommt ein geheimer Nato-Bericht, wie der "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe berichtet. Dies widerspricht diametral der Erkenntnissen der CIA.

In dem Dokument mit dem Titel "Fortschrittsbericht über das verstärkte Abschreckungs- und Verteidigungsdispositiv der Allianz" kommen die Autoren zu einem dramatischen Befund: "Die Fähigkeit der Nato, die schnelle Verstärkung im stark erweiterten Territorium des Verantwortungsbereichs des Oberbefehlshabers für Europa logistisch zu unterstützen, ist seit dem Ende des Kalten Krieges atrophiert." Atrophie nennen Mediziner den Schwund von Gewebe, der eintritt, wenn zum Beispiel der Arm eingegipst ist. Nicht einmal auf die schnelle Eingreiftruppe NRF sei Verlass.

So wie der Verantwortungsbereich des Nato-Oberbefehlshabers für Europa ("SACEuro") derzeit aufgestellt sei, "gibt es keine ausreichende Sicherheit, dass selbst die Nato-Eingreiftruppe in der Lage ist, schnell und – wenn nötig – nachhaltig zu reagieren", heißt es in dem Papier. Der Geheimreport aus Brüssel zeichnet das Bild eines Bündnisses, das nicht in der Lage wäre, einen Angriff aus Russland abzuwehren. Grund ist die seit dem Kalten Krieg ausgedünnte Kommandostruktur. Vor allem die Nato-Staaten aus dem Baltikum und aus Skandinavien fühlen sich durch Russland bedroht und drängen darauf, die Defizite so schnell wie möglich zu beheben.

"Wir wissen, dass wir die Allianz und ihre Kommandostrukturen anpassen und modernisieren müssen", sagte die norwegische Verteidigungsministerin Ine Eriksen Søreide im "Spiegel". Die neue Struktur solle die Nato in "verwundbaren Regionen wie dem Baltikum" unterstützen, sagte ihr litauischer Amtskollege Raimundas Karoblis. Der dänische Ressortchef Claus Hjort Frederiksen sagte im "Spiegel": "Russland hat internationales Recht gebrochen", deshalb müsse die Allianz ihre Strukturen überprüfen. "Die Nato ist nur deshalb das stärkste Verteidigungsbündnis der Welt, weil sie sich seit 70 Jah! ren stän dig an neue Herausforderungen angepasst hat."

Hintergrund

Laut dem von der CIA herausgegebenen CIA World Factbook  gibt die USA jährlich alleine über 636 Milliarden US$ für sein Militär und die Aufrüstung aus. Selbst Deutschland, auch NATO Mitglied, gibt schon fast genauso viel für Militär aus wie Russland. Russland selbst kommt jährlich auf rund 85 Mrd. US$. Defakto ist Russland von allen Seiten Militärisch umzingelt von Nato Mitgliedern und US-Militärstützpunkten. Einzig im Iran und Nordkorea gibt es keine US-Militär bzw. Nato Präsenz.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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