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Interview mit dem russischen Oppositionsführer Garri Kasparow: Putin ist wie Stalin

Archivmeldung vom 13.08.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.08.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Mit drastischen Worten forciert der russische Oppositionsführer Garri Kasparow seine Kritik am amtierenden Präsidenten Wladimir Putin. "Das System Putin arbeitet wie die Mafia - und wie früher das Regime Stalin", sagte der Chef des Vielparteien-Bündnisses "Das andere Russland" im Interview mit dem Wirtschaftsmagazin 'Capital'.

Dies zeige sich bei den Morden an Regime-Kritikern wie dem Ex-KGB-Spion Alexander Litwinenko oder der Journalistin Anna Politkowskaja. "Der Führer sagt: Die Politkowskaja ist mir ein Dorn im Auge, ich will nichts mehr von ihr hören. Und der Apparat löst das Problem." Zwar wisse er nicht, ob Putin den ausdrücklichen Befehl zum Morden gegeben habe, sagte Kasparow. "Klar ist aber, dass er dieses Handeln toleriert und akzeptiert."

Darüber hinaus warf der Ex-Schachweltmeister Putin vor, sich mit Hilfe seiner Politik persönlich zu bereichern. "Ob der Widerstand gegen das US-Raketenschild, der Streit um Pipelines oder die Sonderrolle bei den Konflikten im Iran oder dem Nahen Osten - es geht nicht um nationale Interessen, sondern um individuelle Vorteile in Form hoher Ölpreise." Der Präsident sei der reichste Mann Russlands und habe erhebliches Vermögen im Westen deponiert. "Putin ist Geschäftsmann, der Vorstandsvorsitzende der Russische-Elite-AG", sagte Kasparow gegenüber 'Capital'.

Dem Westen warf der Oppositionspolitiker vor, er habe Putin eifrig dabei geholfen, sich die Taschen zu füllen. "Die Staatschefs der G7-Länder haben Putin jahrelang hofiert." Dagegen lobte Kasparow die Haltung der amtierenden Bundeskanzlerin. "Mit Merkel bekommt Putin endlich Gegenwind. Sie ist, wenn ich das so sagen darf, der erste echte Mann in der G8-Runde."

Kasparow selbst will bei den Präsidentschaftswahlen im kommenden Frühjahr nicht kandidieren. "Das ist höchst unwahrscheinlich", sagte er gegenüber 'Capital'. Er halte den ehemaligen Zentralbank-Chef Viktor Geraschenko für geeigneter. Dieser sei älter, polarisiere nicht so stark und sei innerhalb von "Das andere Russland" besser als Kompromiss-Kandidat durchsetzbar.

Quelle: Pressemitteilung Capital

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