BGA rät EU im Handelsstreit mit den USA zu "kühlem Kopf"
Der Präsident des Außenhandels- und Großhandelsverbandes BGA, Dirk Jandura, rät der Europäischen Union im Handelsstreit mit den USA dazu, einen "kühlen Kopf" zu bewahren. Die Kritik von Kanzler Merz, dem die EU-Verhandlungsstrategie mit den USA zu kleinteilig ist, spiegele nach seiner Ansicht die "wachsende Nervosität" vor dem 9. Juli wider, bis zu dem bislang die Aussetzung der angekündigten US-Zölle reicht, sagte er der Mediengruppe Bayern.
Vom BGA-Chef gibt es indes Lob für die Unterhändler der EU. "Ich finde
generell, dass die EU eine betont sachliche und strategisch geschickte
Linie verfolgt. Sie hat im Grunde die Interessen der Mitgliedsstaaten
gebündelt und zugleich mit den USA auf Augenhöhe verhandelt. Und das hat
sie getan, ohne den Konflikt eskalieren zu lassen", so Jandura.
"Brüssel sollte seine Linie beibehalten, sich nicht nervös machen lassen
und auch auf die Dienstleistungen verweisen, bei denen die EU ein
Defizit mit den USA hat. Ich finde, die EU macht es gut."
Der
deutsche Außenhandel setzt nach den Worten Janduras darauf, dass "die
neue Regierung das Thema Freihandelsabkommen besser versteht". Man hoffe
zudem darauf, "dass in Brüssel solche Abkommen nicht mehr missbraucht
werden, um andere politische Ziele durchzusetzen".
Jandura warnt
davor, die Bedeutung der USA nicht zu unterschätzen, aber auch nicht zu
überschätzen. "Wenn sich mit den USA keine guten Lösungen finden, hätte
das sicherlich sehr negative Auswirkungen. Aber es ist nicht der
Untergang des Abendlandes. Wir sollten da einen kühlen Kopf bewahren",
sagte er.
Quelle: dts Nachrichtenagentur