Baerbock trotz Hürde zur Präsidentin der UN-Vollversammlung gewählt
Annalena Baerbock (Grüne) ist zur Präsidentin der UN-Vollversammlung gewählt worden. Die ehemalige Außenministerin erhielt am Montag im größten UN-Gremium 167 von 174 abgegebenen Stimmen der 193 Mitgliedsländer. Baerbock trat ohne Gegenkandidaten an.
Daher galt ihre Wahl eigentlich
als Formsache. Kurz vor der Abstimmung beantragte jedoch ein
Mitgliedsstaat eine geheime Abstimmung. Berichten zufolge soll es sich
dabei um Russland handeln.
Normalerweise wählt die
Vollversammlung den Präsidenten ohne formelle Stimmzettel per
Akklamation, weil es üblicherweise keine Kampfkandidaturen gibt. Durch
die geheime Wahl konnten nun auch eigene Vorschläge auf dem Stimmzettel
notiert werden.
Russland hatte zuletzt Baerbock als ungeeignete
und voreingenommene Kandidatin kritisiert. In ihrer Zeit als deutsche
Außenministerin hatte die Grünen-Politikerin sich seit dem Angriff auf
die Ukraine stets für einen harten Kurs gegenüber dem Kreml
starkgemacht.
Ursprünglich war für das protokollarische Amt die
erfahrene deutsche Diplomatin Helga Schmid vorgesehen, die auch in
Moskau auf Akzeptanz gestoßen war. Schmid erhielt nun sieben Stimmen. An
Baerbocks später Kandidatur nach der verlorenen Bundestagswahl hatte es
scharfe Kritik gegeben. Als Präsidentin wird sie die Sitzungen der
UN-Generalversammlung leiten sowie deren Abläufe und Tagesordnungspunkte
festlegen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur