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IfW-Chef Felbermayr bezeichnet US-Strafzölle als "Warnschuss"

Archivmeldung vom 04.10.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.10.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Gabriel Felbermayr (2018)
Gabriel Felbermayr (2018)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Gabriel Felbermayr, hat die von den USA verhängten Strafzölle auf Importe aus der EU als "Warnschuss" bezeichnet. Denn tatsächlich könnten die USA nach geltendem WTO-Recht noch sehr viel höhere Zölle erheben als sie es nun angekündigt hätten, sagte Felbermayr der RTL/n-tv Redaktion.

"Der wirtschaftliche Schaden für die EU ist deutlich kleiner als man vor der Veröffentlichung der Liste annehmen musste", so der IfW-Präsident weiter. Es werde ein durchschnittlicher Zoll von 13,5 Prozent erhoben, möglich wären bis zu 100 Prozent gewesen, sagte Felbermayr. Erste Berechnungen des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), über welche die RTL/n-tv Redaktion berichtet, ergaben, dass die US-Strafzölle ein herber Schlag für die deutsche Wirtschaft sei. Von der neuen Zollrunde seien demnach deutsche Exporte im Volumen von 2,1 Milliarden Euro betroffen. Rund drei Viertel davon entfielen auf Flugzeuge.

Damit sei der europäische Hersteller Airbus am härtesten von den Maßnahmen betroffen. Bei Wein, Schnaps und Likören geht es nach Angaben der IfW-Experten um ein Volumen von rund 200 Millionen Euro, bei Werkzeugen um 144 Millionen und bei Baggern und ähnlichen Maschinen um 115 Millionen Euro. Weitere 100 Millionen Euro entfielen auf ein Sammelsurium von Süßwaren, Kaffee, Kleidung und Milchprodukten. Die Leiterin der Forschungsgruppe Gesamtwirtschaftliche Analysen und Konjunktur beim Kölner Institut der deutschen Wirtschaft (IW), Galina Kolev, zeigte sich besorgt, weil Deutschland gerade auf Maschinen und Werkzeuge spezialisiert sei und viele dieser Produkte in die USA exportiere. Doch auch wenn die Liste lang sei, seien die Zölle an sich noch kein "Weltuntergang", sagte Kolev.

Kritischer sieht die Ökonomin einen anderen Effekt der Strafzölle: Dass die USA den Handelskonflikt über legale beziehungsweise WTO-konforme Wege eskalieren könne, sei "keine gute Nachricht". Investoren werde das vorsichtiger stimmen. "Die sowieso global herrschende wirtschaftspolitische Unsicherheit wird sich verschärfen", sagte Kolev der RTL/n-tv Redaktion. Am Mittwochabend hatte die Welthandelsorganisation (WTO) den USA erlaubt, Strafzölle auf Waren aus der EU zu erheben. Dem zugrunde liegt der Streit um Subventionen für den europäischen Flugzeugbauer Airbus. Kurz nach dem Urteil veröffentlichte der Handelsbeauftragte der Vereinigten Staaten eine Liste der von den Zöllen betroffenen Güter, darunter viele aus Deutschland.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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