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Sieg der Indigenen - Abgeordneter aus Peru berichtet

Archivmeldung vom 27.08.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.08.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Dieses Mal hatten sie Erfolg: Zwei Wochen nach Beginn der Demonstrationen, Straßensperren und Protesten von Tausenden Indianern hat der peruanische Kongress am letzten Freitag die zwei kritisierten Verordnungen wieder zurückgenommen.

Durch die Verfügungen sollte der Verkauf von indigenem Land an Erdölfirmen und Bergbaukonzerne vereinfacht werden. Mit 29 zu 66 Stimmen verlor die Regierung von Alan García die Abstimmung deutlich – eine große Niederlage für den Präsidenten.

Alberto Pizango Chota, Präsident der indigenen Organisation Aidesep, erklärte, dass sich die Indigenen nicht gegen den Fortschritt wenden. Dieser müsse jedoch im Respekt gegenüber den indigenen Völkern und ihrer Territorien erfolgen. In der Regel missachten aber die Öl- und Bergbaukonzerne die Rechte der indigenen Bevölkerung und verseuchen ihre Umwelt. Sie bringen der armen Bevölkerung keinen Wohlstand, sondern oft noch größere Armut und den Verlust ihres Landes.

Nach Beginn der Proteste hatte die Regierung in drei Amazonasregionen den Ausnahmezustand ausgerufen. Die Lage spitzte sich zu und es gab Verletzte auf beiden Seiten, als die Polizei versuchte die Blockaden zu beenden. Mit dem Argument, die Entwicklung der Amazonasregion fördern zu wollen, verteidigte García die Initiative der Regierung. Die betroffene Bevölkerung, unter ihnen über 350.000 Indigene, wurde aber nicht gefragt.

Mit der Aufhebung der Verordnungen hat die indigene Amazonas-Bevölkerung einen Sieg errungen. Trotzdem ist der Druck auf ihr Land nicht gebannt. Über 70 Prozent - das sind 52 Millionen Hektar - des peruanischen Amazonasgebiets sind bereits in Förderblöcke aufgeteilt. Diese 151 Blöcke liegen auch in Naturschutzgebieten und auf indigenem Land. Noch nicht einmal Gebiete, in denen Indigene ohne Kontakt zu Fremden leben, sind ausgenommen.

Der Abgeordnete Oswaldo Luizar Obregon, der im Kongress die Region Cuzco vertritt, wird über die Auseinandersetzung zwischen Regierung und Indigenen während einer Tagung am kommenden Wochenende informieren.

Quelle: Alianza del Clima e.V.

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