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CDU-Wirtschaftsflügel brüskierte EZB-Chef: Wirtschaftsrat zog Ehrung für Draghi wieder zurück

Archivmeldung vom 24.07.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.07.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Mario Draghi (2012)
Mario Draghi (2012)

Foto: World Economic Forum
Lizenz: CC-BY-SA-2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der CDU-Wirtschaftsrat hat nach Informationen des Wirtschaftsmagazins 'Capital' (Ausgabe 8/2014) eine schon zugesagte Ehrung für den Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, kurz vor der Verleihung wieder zurückgezogen. Der Präsident des Wirtschaftsrats, Kurt Lauk, hatte Draghi ursprünglich beim Jahrestreffen Anfang Juli in Berlin für seinen Einsatz in der Euro-Krise mit der Ludwig-Erhard-Gedenkmünze in Gold auszeichnen wollen.

Wenige Wochen vor dem "Wirtschaftstag" teilte Lauk Draghi allerdings mit, dass er für seine Idee keine ausreichende Unterstützung im Präsidium des Wirtschaftsrats erhalten habe. Dies berichteten mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen.

Ein Sprecher des Wirtschaftsrats bestätigte die Informationen grundsätzlich, sprach aber von "Vorsondierungen". Nach internen Diskussionen habe man sich gegen Draghi entschieden. "Der Vorschlag, Herrn Draghi auszuzeichnen, wurde für verfrüht gehalten, weil die Finanzkrise noch nicht beendet ist", sagte der Sprecher gegenüber 'Capital'.

Das Hin und Her ist ein Beleg für die Ablehnung, die Draghi und seinem geldpolitischen Kurs in großen Teilen der deutschen Wirtschaft entgegenschlägt. Im CDU-Wirtschaftsrat sind nach eige¬nen Angaben rund 11.000 Manager und Unternehmer engagiert. Zum jährlichen Wirtschaftstag kommen weit über 2.500 Gäste, darunter auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, Vorstandschefs deutscher Konzerne und ausländische Staatsgäste. Seit 2003 verlieh der Wirtschaftsrat bei dieser Gelegenheit jedes Jahr die Erhard-Gedenkmünze - 2007 zum Beispiel an Draghis Vorgänger Jean-Claude Trichet.

Die Absage verursachte auch neue Spannungen zwischen Draghi und dem Präsidenten der Bundesbank, Jens Weidmann. Nach 'Capital'-Informationen macht Draghi Weidmann zumindest mitverantwortlich für die Absage des Preises. Demnach informierte Lauk auch Weidmann früh darüber, Draghi auszeichnen zu wollen. Ein Führungsmitglied des Rats behauptet, Weidmann habe anschließend versucht, Einfluss auf die Beratungen des Wirtschaftsrats zu nehmen. Weidmanns Sprecher wies diesen Verdacht allerdings scharf zurück. "Er hat definitiv nicht interveniert", sagte Bundesbank-Sprecher Michael Best. "Wer etwas anderes behauptet, verbreitet Lügenmärchen." Die EZB wollte sich zu dem Vorgang nicht äußern.

Quelle: Capital, G+J Wirtschaftsmedien (ots)

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