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EU-Parlamentspräsident Martin Schulz hält Victor Orbans geplantes Referendum für "absurd" und "perfide"

Archivmeldung vom 22.03.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.03.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Martin Schulz (2014)
Martin Schulz (2014)

Foto: Foto-AG Gymnasium Melle
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz (SPD), hat die osteuropäischen Staaten scharf dafür kritisiert, sich gegen eine gerechte Verteilung der Flüchtlinge in der EU zu stemmen. "Es gibt in der EU solidarische Länder. Und es gibt unsolidarische Länder", sagte Schulz in einem Interview mit dem stern. "Solange Leute wie Ungarns Regierungschef Victor Orban sagen: ,Flüchtlingspolitik geht uns nichts an, das ist ein deutsches Problem', so lange kann Europa die Herausforderung nicht stemmen." Schulz nannte es "nicht nur absurd, sondern perfide", dass Orban in seinem Land ein Referendum über die Aufnahme von etwas mehr als 1000 Flüchtlingen abhalten wolle.

Das in Brüssel erzielte Verhandlungsergebnis mit der Türkei über die Rücknahme illegaler Flüchtlinge aus Griechenland nannte der sozialdemokratische EP-Präsident in dem stern-Interview einen "guten Schritt in die richtige Richtung". Wenn man es im Gegenzug schaffe, in den nächsten Monaten 72.000 Flüchtlinge in der EU zu verteilen, dann seien die Lager in Idomeni und auf Lesbos leer: "Das ist nicht so schlecht." Schulz nannte den Vorwurf, die EU kaufe sich von ihrer Verantwortung für die Flüchtlinge frei, "Blödsinn".

Schulz bezweifelte allerdings, dass mit der nun beschlossenen Regelung die Migrationsbewegungen nach Europa zu stoppen seien. Italien, Spanien und Frankreich dächten bereits über Rückübernahmeabkommen mit nordafrikanischen Ländern nach. Langfristig werde man dazu kommen müssen, die sogenannte Dublin-Regelung über das EU-Territorium hinaus auszudehnen. Flüchtlinge könnten dann auch außerhalb der EU, zum Beispiel in einer Botschaft eines EU-Staates in Ägypten, Asyl beantragen.

Quelle: Gruner+Jahr, STERN (ots)

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