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Demokratische Republik Kongo: Gewalt und Vertreibung im Osten des Landes halten an

Archivmeldung vom 22.07.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.07.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Im Vorfeld der Wahlen im Kongo halten Kämpfe und Angriffe auf die Zivilbevölkerung in der Region Ituri im Osten des Landes an. Die internationale Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen weist auf die dramatische Lage von rund 39.000 Vertriebenen in dem Ort Gety südlich der Distrikthauptstadt Bunia hin.

Die Menschen sind nach wochenlanger Flucht geschwächt, viele Kleinkinder sind unterernährt und die sanitären Verhältnisse kritisch. Wegen der schwierigen Sicherheitslage in Ituri gestaltet sich die humanitäre Hilfe laut Ärzte ohne Grenzen sehr schwierig.

Anhaltende Auseinandersetzungen zwischen kongolesischen Regierungstruppen und Milizen zwingen tausende Zivilisten zur Flucht. Allein in den vergangenen acht Tagen trafen 17.000 neue Vertriebene in Gety ein. Der Gesundheitszustand der Menschen ist sehr schlecht, denn sie hatten zuvor mehrere Wochen ohne jede Unterstützung im Busch ausgeharrt, nachdem ihre Dörfer angegriffen und zerstört worden waren.

"In einem Ortsteil Getys mit 16.000 Einwohnern sind an einem einzigen Tag 16 Kinder an Krankheiten und Mangelernährung gestorben," erklärt Laurent Ligozat, der Leiter des Nothilfeteams von Ärzte ohne Grenzen. Innerhalb einer Woche mussten 130 schwer unterernährte Kinder ins 60 Kilometer weiter nördlich gelegene Bunia überwiesen werden, wo Ärzte ohne Grenzen seit drei Jahren ein Krankenhaus betreibt. Die Kapazität der Klinik wurde durch vier zusätzliche Behandlungszelte aufgestockt.

Die hygienischen Bedingungen in Gety sind problematisch: Der Bevölkerung stehen nur 120 Latrinen zur Verfügung, dabei wären mindestens 800 notwendig. Trinkwasser muss kilometerweit von außerhalb der Stadt beschafft werden. Um einem Masernausbruch vorzubeugen, hat Ärzte ohne Grenzen knapp 10.000 Kinder unter 15 Jahren gegen die Infektionskrankheit geimpft.

Ärzte ohne Grenzen wird das fünfköpfige Team in Gety heute verstärken und zwölf Tonnen Hilfsgüter, vor allem medizinisches Material und Spezialnahrung, auf den Weg bringen. Die Organisation arbeitet seit 2003 in Ituri und unterstützt das Krankenhaus Bon Marché in Bunia. Außerdem leisten die Teams medizinische Nothilfe beim Ausbruch von Epidemien und reagieren auf Notsituationen wie diejenige in Gety.

Quelle: Pressemitteilung Ärzte ohne Grenzen

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