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Israelischer Militärexperte: Angriff auf Iran wäre "schrecklicher Fehler"

Archivmeldung vom 14.04.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.04.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Karte von Iran / Bild: datenbank-europa.de
Karte von Iran / Bild: datenbank-europa.de

Ein Angriff auf den Iran seitens Israels oder der USA wäre nach Ansicht des israelischen Militärexperten Martin van Creveld "ein schrecklicher Fehler". Wie die Fehlschläge der Amerikaner in Afghanistan und im Irak gezeigt hätten, würden Kriege leicht begonnen, aber oft schwer wieder beendet, schrieb van Creveld in einem Gastbeitrag für das Nachrichtenmagazin "Focus". Misslinge der Überraschungsangriff und seien die verschiedenen nuklearen Baustellen gut geschützt, blieben einige mit großer Wahrscheinlichkeit übrig, so der Militärhistoriker.

Statt die Mullahs zu zwingen, ihre Bemühungen einzustellen, würde ein Angriff sie wohl erst recht zu einem Crash-Kurs treiben. Nach van Crevelds Ansicht hat das iranische Atomprogramm zudem weniger mit Israel zu tun als vielmehr mit der Angst des obersten iranischen Führers, Ajatollah Ali Chamenei, sowie von Präsident Mahmud Ahmadinedschad, sie könnten das Schicksal des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi teilen. Dennoch lasse sich keineswegs behaupten, dass der Iran seine Bombe so schnell wie möglich bauen werde. Es könne sein, dass die Iraner die Wahrheit sagten, wenn sie mitteilten, dass sie ohne Not keine Atomwaffen bauen, sondern wie viele andere Länder nur ihr Nuklearprogramm weiterentwickeln wollten.

Zudem könnte ein Angriff Israels oder der USA die Ausbreitung von Atomprogrammen eher beschleunigen als unterbinden, so van Creveld weiter. Denn andere nicht-westliche Staaten beobachteten die Ereignisse um den Iran genau, "mit dem Ziel, sicherzustellen, dass ihnen selbst so etwas niemals passiert". Van Creveld lehrt an der Hebrew University Jerusalem.

Verhandlungen über iranisches Atomprogramm beginnen

Die Verhandlungen über das umstrittene iranische Atomprogramm haben begonnen. Vertreter der iranischen Führung und der fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats sowie Deutschlands sind nach Angaben von Diplomaten am Samstag in Istanbul zusammengekommen. Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) hatte kurz vor Beginn der Verhandlungen erklärt, dass die "Zeit für taktische Spiele" längst abgelaufen sei. "Wir erwarten von Iran, dass es bereit ist, sich mit uns konstruktiv an einen Tisch zu setzen und ernsthafte und zielgerichtete Verhandlungen über alle anstehenden Fragen und besonders über sein Atomprogramm zu führen", so der Außenminister. Er setze zudem darauf, dass es mit "Vernunft und Außenmaß auf allen Seiten gelingen kann, einen Dialogprozess in Ganz zu setzen, an dessen Ende eine für alle tragbare politische Lösung steht", betonte Westerwelle.

Mehrere westliche Staaten verdächtigen Iran, den Bau einer Atombombe anzustreben. Das Regime in Teheran betont seinerseits, dass es lediglich an der zivilen Nutzung der Kernenergie interessiert sei.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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