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Jemen: Waffenstillstand muss halten oder Tausende mehr werden sterben

Archivmeldung vom 11.04.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.04.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
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Nach der vereinbarten Waffenruhe im Jemen warnt ein Zusammenschluss von 16 Hilfsorganisationen, darunter CARE, Oxfam und Save the Children, vor katastrophalen Folgen, sollte der Waffenstillstand, wie bereits zuvor, nicht eingehalten werden.

Bislang zwang der seit über einem Jahr andauernde Konflikt täglich rund 6610 Menschen zur Flucht, pro Tag wurden etwa 25 Zivilisten verletzt oder getötet. Die Zahl der Kinder, die täglich an vermeidbaren Krankheiten sterben, hat sich seit dem Beginn der Krise um 28 auf 137 gesteigert. Insgesamt sind mehr als 2,75 Millionen Menschen auf der Flucht, über 82 Prozent der Jemeniten, oder 21,2 Millionen, sind dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen.

"Für Millionen von Zivilisten im Jemen ist jetzt der Moment der Wahrheit gekommen. Ein anhaltender Waffenstillstand könnte der erste Schritt zur Beendigung dieser zutiefst erschütternden Krise sein", sagte CARE-Generalsekretär Karl-Otto Zentel. "Sollte der Waffenstillstand nicht eingehalten werden, müssen jene, die ihn brechen, dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Die Zahlen sprechen für sich. Jeder Tag des Krieges ist ein weiterer Tag der Vertreibung, der Verzweiflung und des massiven Todes."

Während ein sofortiger Waffenstillstand von wesentlicher Bedeutung ist, werden weitere Maßnahmen folgen müssen, um die Krise zu beenden und den Weg für dauerhaften Frieden zu ebnen.

"Die Zerstörung von jemenitischen Häusern, Fabriken, Schulen und Krankenhäusern ist immens. Der Wiederaufbau wird Jahrzehnte dauern, doch noch viel langwieriger wird die Wiederherstellung des sozialen Zusammenhaltes und die Heilung von Traumata sein, die Millionen unschuldiger Menschen erleiden", erklärte Robert Lindner, Referent für Humanitäre Krisen bei Oxfam Deutschland. "In den mehr als drei Jahrzehnten, die wir im Jemen arbeiten, haben wir dort noch nie eine Krise dieser Größenordnung gesehen. Durch die Blockade, den Krieg und die Bankenkrise droht Millionen von Menschen der Hunger."

Die Hilfsorganisationen fordern mehr finanzielle Hilfszusagen internationaler Regierungen, damit Millionen von Menschen so schnell wie möglich unverzichtbare Hilfsgüter und Dienstleistungen wie Nahrung, Wasser, Medizin und Unterkünfte erhalten.

"Solange die Konfliktparteien weiter Krieg führen und Hilfe behindern, werden Millionen von Kindern weiterhin hungern und ohne Gesundheitsversorgung, sauberes Wasser und Bildung auskommen müssen. Jemeniten dürfen nicht erneut mit leeren Versprechungen im Stich gelassen werden. Dieses Mal brauchen jemenitische Kinder mehr als nur Worte. Es müssen Taten folgen, damit die Gewalt ein Ende findet", so Edward Santiago, Länderdirektor von Save the Children im Jemen.

Die Hilfsorganisationen betonen, dass die durch die Vereinten Nationen geförderten Friedensgespräche am 18. April eine einmalige Gelegenheit bieten, das Leiden zu beenden. Langfristige Lösungen müssen jedoch die Stimmen und Anliegen der jemenitischen Zivilgesellschaft in einem repräsentativen und integrativen Prozess umfassen.

Quelle: CARE Deutschland-Luxemburg e.V. (ots)

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