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Allianz-Vorstand erwartet Ölpreis von über 200 Dollar

Archivmeldung vom 07.07.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.07.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Allianz, Europas größter Finanzkonzern, rechnet in den nächsten zwei Jahren mit einem Anstieg des Ölpreises um mindestens ein weiteres Drittel. "Ich kann nicht sehen, wie wir nach dem Jahr 2010 längerfristig einen Ölpreis von unter 200 Dollar haben können", sagte Vorstandsmitglied Joachim Faber dem Tagesspiegel.

Die Marke von 200 Dollar hat jüngst auch die US-Investmentbank Goldman Sachs genannt. Faber ist im Konzernvorstand der Allianz für die Tochter Global Investors zuständig, die rund eine Billion Euro verwaltet und damit zu den fünf größten Vermögensverwaltern der Welt gehört.

Kurz vor Beginn des Gipfeltreffens der sieben wichtigsten Industrienationen und Russlands (G8) in Japan kritisierte Faber, dass es in diesem Kreis "immer noch keine verbindlich festgelegten Klimaziele" gebe. "Die EU ist vorangegangen, aber die G 8 sind nicht gefolgt. Das ist enttäuschend." Der Klimawandel schlage sich im Versicherungsgeschäft nieder, biete der Allianz als Investor aber auch große Chancen, weil er neue Technologien, Unternehmen und Branchen hervorbringe. Aus Pflanzen erzeugter Kraftstoff sei aber keine gute Antwort: "Biomasse kann nicht die richtige Lösung bei den erneuerbaren Energien sein, wenn dadurch plötzlich der Preis für einen Fladen Maisbrot mit dem von einem Fass Öl zusammenhängt."

Auch in Bezug auf die Finanzmärkte kritisierte Faber die G8. "Die Finanzkrise ist keineswegs ausgestanden, und ich hoffe sehr, dass sie auch in den Köpfen der G-8-Vertreter noch nicht abgehakt ist." Zwar sei denkbar, dass die Transparenz an den Kapitalmärkten erhöht werden könne. "Aber ich bin skeptisch, ob wir international zu einheitlichen und verbindlichen Regeln kommen." Die Finanzkrise habe das Vertrauen in die Banken geschwächt und schlage vor allem in den USA, aber auch in Deutschland auf die Realwirtschaft durch.

Derzeit drohe steigende Inflation bei stagnierendem Wachstum. "Die Gefahr einer globalen Stagflation zeigt sich gerade sehr deutlich." Deswegen hätten die  Aktienmärkte mindestens "noch ein paar schwierige Monate" vor sich, sagte Faber. "Das Zinsszenario ist momentan kein besonders gutes. Wir befinden uns möglicherweise in einem Umbruch. Seit 1982 sind die Zinsen praktisch stetig gefallen. Das ändert sich jetzt." Die Europäische Zentralbank werde auch nach ihrem Zinsschritt vom Donnerstag einschreiten, "um einem anhaltenden Inflationsdruck zu begegnen".

Quelle: Der Tagesspiegel


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