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Caritas: Verteilung von Flüchtlingen in der EU neu regeln

Archivmeldung vom 28.07.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.07.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Somalische Flüchtlinge in Dadaab, Kenia. Bild: Oxfam East Africa / de.wikipedia.org
Somalische Flüchtlinge in Dadaab, Kenia. Bild: Oxfam East Africa / de.wikipedia.org

Die Caritas hat eine faire Verteilung von Flüchtlingen innerhalb der EU gefordert und die Drittstaaten-Regelung kritisiert. In einem Interview der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Caritas-Präsident Peter Neher: "Grundsätzlich brauchen wir ein faireres Verfahren, das EU-Länder mit Außengrenzen nicht weitgehend allein lässt." Flüchtlingspolitik müsse Anliegen der gesamten EU sein. "Wir brauchen Lösungen, die alle Länder der EU mit ins Boot holen", verlangte Neher.

Gefordert seien neben den Institutionen der EU auch die nationalen Regierungen. Der Caritas-Präsident lobte die Bereitschaft Deutschlands, 20.000 Flüchtlinge aus Syrien aufzunehmen. Im europäischen Vergleich stehe die Bundesrepublik aber ziemlich allein, weil die Innenminister der anderen EU-Länder nicht mitzögen. Den Begriff Wirtschaftsflüchtlinge nannte Neher "diskriminierend". "Wem kann man verdenken, wenn er in einer wirtschaftlichen Not nach besseren Lebensbedingungen sucht?", fragte der Caritas-Präsident, der sich selbst als Lobbyist für Flüchtlinge versteht. Politiker müssten Vorurteilen entgegen treten und mehr über Fluchtursachen informieren. Auch müsse die Bevölkerung wissen, dass Asylbewerber in den ersten neun Monaten in der Regel weder arbeiten noch den Landkreis verlassen dürften. Für Flüchtlinge seien Wohnungen geeigneter als Sammelunterkünfte, erklärte Neher, "denn die Betroffenen können dann ihren Alltag besser gestalten". Gleichzeitig ließen sich so Ängste vor großen Zahlen Schutz suchender Menschen vermeiden. Zur Unterbringung von Flüchtlingen empfahl der Caritas-Präsident Stadtteile oder Orte, die "einigermaßen erreichbar" sind und nicht in Randgebieten liegen. "Die Bereitschaft zur Aufnahme von Flüchtlingen kann nur wachsen, wenn Sie die einheimische Bevölkerung mitnehmen, deren Ängste aufgreifen und gemeinsam nach Lösungen suchen", sagte Neher. Als nicht hilfreich bezeichnete er Hungerstreiks von Flüchtlingen: "Von der politischen Wirkung her kann ich nur abraten", sagte der Caritas-Präsident. "Ein Hungerstreik ist kein geeignetes Mittel, um auf die Not aufmerksam zu machen." Die Caritas ist einer der größten Wohlfahrtsverbände und Arbeitergeber in Deutschland. Sie beschäftigt in ihren Einrichtungen nach eigenen Angaben rund 590.000 Mitarbeiter, die von etwa 500.000 Ehrenamtlichen und Freiwilligen unterstützt werden.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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