Kiesewetter fordert Ausweisung weiterer russischer Diplomaten

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Der CDU-Sicherheitspolitiker Roderich Kiesewetter fordert angesichts einer deutlichen Zunahme von russischen Cyberangriffen und Sabotageaktionen Konsequenzen. "Wir sollten noch vorhandene Agenten und Diplomaten ausweisen", sagte der Vize-Vorsitzende des Geheimdienste-Kontrollgremiums des Bundestags dem "Handelsblatt"
Schon im April 2022 hatte die Bundesregierung 40 Diplomaten der
russischen Botschaft ausgewiesen. "Außerdem wäre die Schließung des
Russischen Hauses in Berlin und anderer Einrichtungen geboten", sagte
Kiesewetter.
Das "Russische Haus" bietet unter anderem
Kulturveranstaltungen und Sprachkurse an. Betrieben wird es von einer
russischen Regierungsagentur, die zum Moskauer Außenministerium gehört.
Sie befindet sich auf der Sanktionsliste der EU. Die Agentur agiere seit
vielen Jahren "als Dachorganisation für ein Netzwerk russischer
Landsleute und Einflussagenten" und betreibe Kremlpropaganda, befand die
Europäische Union. Kiesewetter verlangte weitere Maßnahmen, um
ausländische Einflussnahme, Desinformation und Propaganda zu begrenzen.
"Denkbar wäre ein Visa-Bann für Touristen, ein Auftrittsverbot von
Propagandisten sowie die Abschaltung von Propaganda-Portalen", sagte der
CDU-Politiker.
Kiesewetter sprach sich zudem für die Einführung
einer "Desinformations-Warn-App" aus. "Das könnte eine ähnliche App sein
wie die Nina-Warn-App des Bundes", sagte er. Die Bevölkerung könne
damit vor Desinformationskampagnen gewarnt werden. "Sinnvoll wäre
hierbei die Einrichtung einer Aufklärungsbehörde für Desinformation",
fügte er hinzu. "Eine solche Behörde könnte dann selbst mit hybriden
Aktivitäten gegen Desinformation vorgehen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur