Macron und Schneider wollen internationalen Einsatz für Meeresschutz
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat einen Tag vor Beginn der UN-Ozeankonferenz in Nizza zum internationalen Einsatz für den Meeresschutz aufgerufen. Er sagte am Sonntag, dass die Erkenntnisse der Wissenschaft eindeutig seien und die Mobilisierung notwendig mache.
Macron beklagte, dass der Klimawandel, der auch die Ozeane stark
bedrohe, in der öffentlichen Debatte derzeit keine Priorität mehr habe.
Er kritisierte die Kürzung von Geldern für die Wissenschaft als
"riesigen Fehler", insbesondere mit Blick auf die USA, die in diesem
Jahr keine offizielle Delegation zur UN-Ozeankonferenz entsenden.
Der
deutsche Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) nahm am
Nachmittag auf dem neuen Forschungsschiff "Malizia Explorer" des
Extremseglers Boris Herrmann an der Schiffsparade zum Auftakt des
Ozeans-Gipfels teil. Schneider sagte, dass Meeresforschung das
"Fundament jeder guten Politik für den Ozeanschutz" sei, da nur das
geschützt werden könne, was bekannt sei. Der Schutz der Meere müsse
"noch viel höher auf die internationale Agenda", sagte Schneider "Radio
Eins".
Am Abend empfing Macron etwa 50 Staats- und
Regierungschefs zu einem Eröffnungsdinner. Ab Montag kommen Vertreter
von etwa 130 Staaten und 40 internationalen Organisationen zur dritten
UN-Ozeankonferenz im südfranzösischen Nizza zusammen. Die Konferenz, die
alle vier Jahre stattfindet, gilt als wichtigster internationaler
Gipfel für den Meeresschutz. Deutschland will sich insbesondere dafür
einsetzen, möglichst bald Schutzgebiete auf Hoher See einzurichten,
Plastikmüll in den Meeren zu verringern und eine vorsorgliche Pause des
Tiefseebergbaus durchzusetzen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur