SPD-Fraktion pocht auf Sanktionen gegen Israel
Die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Siemtje Möller fordert von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und der Bundesregierung, Sanktionen gegen Israel in Erwägung zu ziehen. "Ich erwarte, dass unsere Regierung ihren Worten Taten folgen lässt", sagte Möller der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
"Diese können von der Aussetzung bestimmter Rüstungsexporte, über die
Sanktionierung der beiden rechtsextremen Minister Smodrich und Ben Gvir
bis hin zur Teilaussetzung des Assoziierungsabkommens der EU reichen.
Dies sind die Instrumente, die der Bundesregierung zur Verfügung stehen
und sie sollten auf jeden Fall in Erwägung gezogen werden."
Das
Ziel der deutschen Regierung müsse es sein, "das Leid der hungernden
Menschen im Gazastreifen zu lindern". Ein Waffenstillstand müsse
erreicht werden und die Hamas müsse endlich die Geiseln freilassen.
Möller
kritisierte, dass sich die israelische Regierung zunehmend isoliere.
"Die verbliebenen Freunde, und dazu zähle ich Deutschland, müssen den
Druck hochhalten und ihre Forderungen eindringlich vorbringen. Und
gerade weil es weniger Freunde geworden sind, nimmt Deutschlands
Bedeutung doch eher noch zu", sagte die SPD-Politikerin.
Eine
Anerkennung Palästinas als Staat lehnt Möller zunächst ab. "Zum jetzigen
Zeitpunkt wäre die Anerkennung nur eine politische Symbolhandlung und
würde keine spürbaren Verbesserungen für die Palästinenser in ihrer
akuten Notsituation bedeuten. Aber eingebettet in den Prozess einer
verhandelten Zweistaatenlösung muss die Anerkennung erfolgen", sagte
sie. "Diese muss nicht am Ende des Prozesses stehen."
Möller war
vor Kurzem mit Außenminister Johann Wadephul (CDU) nach Israel gereist.
Sie gehört dem Seeheimer Kreis an, der konservativen Strömung innerhalb
der SPD.
Quelle: dts Nachrichtenagentur