Öl-Vorkommen vor Usedom teilweise auf deutschem Hoheitsgebiet
Bei dem bedeutenden Öl-Fund des kanadischen Konzerns CEP vor der polnischen Ostseeküste handelt es sich offenbar zum Teil auch um deutsche Energie-Ressourcen. "Die Lagerstätte befindet sich im Hoheitsgebiet beider Länder", sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus, Arbeit Mecklenburg-Vorpommer, Wolfgang Blank (parteilos), auf Nachfrage der "Welt".
"Es ist davon auszugehen, dass es sich bei dem 'Ölfeld' um die zu Zeiten der DDR erbohrte Lagerstätte 'Heringsdorf' handelt."
CEP
hatte Öl- und Gasvorkommen in einem Umfang von 200 Millionen Barrel
(Fass mit 159 Litern) Erdöl-Äquivalenten gefunden. Das Volumen
übersteigt das des größten deutschen Offshore-Ölfeldes Mittelplate in
der Nordsee.
Inhaberin der Bergrechte für die Lagerstätte
Heringsdorf auf deutscher Seite sei die Neptun Energy Deutschland GmbH,
teilte das Ministerium weiter mit: "Über aktuelle Planungen im
Zusammenhang mit den polnischen Erkundungen ist nichts bekannt."
Nutzt
Polen eine grenzüberschreitende Energielagerstätte, könnte Deutschland
Anspruch auf Beteiligung geltend machen. Präzedenzfälle dieser Art gibt
es bereits. So hatte jüngst der niederländische Energiekonzerne One Dyas
ein Gasfeld in der Nordsee bei Borkum erschlossen, das sich auch bis
auf deutsches Hoheitsgebiet erstreckt. Deutschland fließt hieraus ein
Teil der Einnahmen zu.
Das regelt ein sogenanntes
Unitarisierungsabkommen zwischen den Regierungen in Den Haag und Berlin,
das erst Anfang Juli unterzeichnet wurde. Der Vertrag regelt unter
anderem das Verfahren zur Ermittlung und Aufteilung der
grenzüberschreitenden Gasvorkommen, die Besteuerung und die Erhebung von
sogenannten Förderabgaben, die für den deutschen Teil an den
niedersächsischen Fiskus gehen würden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur