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Südkorea verabschiedet "Anti-Google"-Gesetz

Archivmeldung vom 01.09.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.09.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Das heute in Nord- und Südkorea geteilte Korea
Das heute in Nord- und Südkorea geteilte Korea

Foto: Johannes Barre (IGEL)
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Als weltweit erstes großes Industrieland beschneidet Südkorea die Marktmacht der beiden US-Internetriesen Apple und Google auf dem Feld der Apps und Spiele. Die Nationalversammlung beschloss am Dienstag einstimmig ein Gesetz, wonach der Zwang, der auf Entwickler ausgeübt wird, eine vom Unternehmen vorgegebene Bezahlmethode anzuwenden, illegal ist. Dies berichtet das Magazin "RT DE".

Weiter berichtet RT DE: "Mit den Stimmen aller 180 Abgeordneten beschloss das südkoreanische Parlament am Dienstag in Seoul, das Monopol der Apple- und Google-Play-Stores für Käufe von Software-Apps zu beenden. Die als "Anti-Google-Gesetz" verabschiedete Neuerung bietet Nutzern nun eine Auswahl an App-Zahlungsanbietern, mit denen sie die vom Ladenbesitzer festgelegten Gebühren umgehen können. Bis dato mussten alle App-Entwickler ihre Produkte über die beiden amerikanischen App-Stores anbieten, und eine Provision von bis zu 30 Prozent ihres Umsatzes zahlen. Das Gesetz tritt in Kraft, sobald es von Präsident Moon Jae-In unterschrieben ist. 

Das neue Gesetz bietet Handy-Nutzern jetzt die Möglichkeit, Softwareentwickler direkt für ihre Apps zu bezahlen. Google und Apple wird hingegen untersagt, Kunden durch ihre eigenen Zahlungssysteme zu lenken. Ebenso ist den App-Stores verboten, App-Genehmigungen zu verzögern, auf Exklusivrepräsentation von Softwareentwicklern zu bestehen sowie Apps "unangemessen" aus ihren Stores zu entfernen. 

Bei einer Nicht-Einhaltung des neuen Gesetzes können die beiden App-Stores mit einer Geldstrafe von drei Prozent ihres Umsatzes belangt werden.

Im Vorfeld der Debatte erklärte Apple laut AFP, das "Anti-Google"- Gesetz würde digitale Käufer einem Betrugsrisiko aussetzen, ihren Datenschutz gefährden und die Kindersicherung weniger effektiv machen:

"Wir glauben, dass das Vertrauen der Benutzer in App-Store-Käufe aufgrund dieses Vorschlags sinken wird – was zu weniger Möglichkeiten für die über 482.000 registrierten Softwareentwickler in Korea führt."

Überzeugen konnte Apple mit diesen Einwänden jedoch nicht.

Koreanische Kreative und Fiction-Schreiber sind schon seit längerem über die Monopolstellung und die damit verbundenen Auflagen der beiden amerikanischen App-Store-Betreiber verärgert und werfen ihnen Machtmissbrauch vor:

"Das neue Gesetz ist notwendig, um die Vielfalt einer Industrie zu schützen, in der alle Entwickler ihre Werke anbieten können, ohne sich um Provisionszahlungen an App-Stores kümmern zu müssen",

sagte Seo Bum-gang, ein Webtoon-Künstler, der die Korea Webtoon Industry Association leitet, laut AFP.

"Ohne dieses Gesetz wäre unsere Arbeitsumgebung – in der Kreativen der volle Lohn für ihre Werke garantiert wird – zerstört worden."

Das Koreanische "Anti-Google"-Gesetz ist ein Präzedenzfall und dürfte auch in anderen Ländern, insbesondere der EU, als Vorlage dienen, das Monopol der beiden amerikanischen Technologie- Giganten einzuschränken."

Quelle: RT DE

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